Mt 21, 28–32: Zöllner und die Dirnen kommen in das Reich Gottes
26. Sonntag A
In jener Zeit sprach Jesus zu den
Hohepriestern und den Ältesten des Volkes:
28Was meint ihr? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er
ging zum ersten und sagte: Mein Kind, geh und arbeite heute im Weinberg!
29Er antwortete: Ich will nicht. Später aber
reute es ihn und er ging hinaus.
30Da wandte er sich an den zweiten und sagte zu
ihm dasselbe. Dieser antwortete: Ja, Herr und ging nicht hin.
31Wer von den beiden hat den Willen seines
Vaters erfüllt? Sie antworteten: Der erste. Da sagte Jesus zu ihnen: Amen, ich
sage euch: Die Zöllner und die Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als
ihr.
32Denn Johannes ist zu euch gekommen auf dem Weg
der Gerechtigkeit und ihr habt ihm nicht geglaubt; aber die Zöllner und die
Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen und doch habt ihr nicht bereut und
ihm nicht geglaubt.
Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net
Betrachtung: Zöllner und die Dirnen kommen in das Reich Gottes
Matthäus, der ehemalige Zöllner, hat sich dieses Gleichnis gut gemerkt – die anderen Evangelisten haben es dagegen nicht überliefert, - denn auch er fühlte sich sicher angesprochen.
„Zöllner und Dirnen kommen eher in das Reich Gottes als ihr“.
Ich stelle mir vor, dass er jene Sätze, die Jesus damals zu den Ältesten und Pharisäern gesprochen hat, aus der Distanz gehört hat. Ich stelle mir vor, wie er innerlich aufgeatmet hat, wie er erleichtert war, nun sozusagen „amtlich“ zu hören, dass das Reich Gottes auch für ihn offensteht – ihm, dem ehemaligen Zöllner.
So darf auch ich aufatmen, so dürfen wir alle aufatmen, denn sicher hat jeder von uns auch etwas auf dem „Kerbholz“. In der Beichte kann ich alles abgehen und dann ist wieder „Tag 1. – das Reich Gottes steht uns dann offen.
Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr
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