Donauversickerung

Joh 16,5-11   Dienstag, 6. Osterwoche

 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Jetzt gehe ich zu dem, der mich gesandt hat, und keiner von euch fragt mich: Wohin gehst du? Vielmehr ist euer Herz von Trauer erfüllt, weil ich euch das gesagt habe. Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden. Und wenn er kommt, wird er die Welt überführen (und aufdecken), was Sünde, Gerechtigkeit und Gericht ist; Sünde: dass sie nicht an mich glauben; Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht; Gericht: dass der Herrscher dieser Welt gerichtet ist

Die Donau versichert

Zwischen den Städten Immendingen und Möhringen können wir ein Naturschauspiel bewundern, das es nur ganz selten auf der Erde gibt. Dort versickert die noch junge Donau einfach im Sand und in mancher Jahreszeit ist das Flüsslein auf einmal ganz verschwunden. Das Flussbett ist leer - die Donau versickert einfach im Sande.

Die Kirche versickert

Dieses Naturschauspiel erinnert mich sehr an Pfingsten und den Strom des Heiligen Geistes. Was ist aus ihm geworden, ist er auch versickert. Man kann doch auch in der Kirche zuschauen, wie der Strom der Kirchenbesucher von Jahr zu Jahr weniger wird. Haben all jene recht, die der Kirche den Heiligen Geist absprechen wollen?­ Kann man die Kirche nicht auch vergleichen mit der Donauversickerung, wo ein eben erwachter Strom buchstäblich im Sande verläuft.

Die Donau kommt wieder ans Licht

Wir wissen aber, dass der allergrößte Teil der versickerten Donau nach 12 Kilometern im Aachtopf bei Aach wieder ans Tageslicht kommt und dort handelt es sich dann um die größte Quelle Deutschlands. Aus einem versickerten Fluss wird eine große Quelle.

Der Beistand wird wiederkommen

Ich trage eine große Hoffnung in mir, dass es mit dem Heiligen Geist genauso sein wird. Auch wenn es scheint, als ob er auf nimmer wiedersehen versickert ist - aber er fließt immer noch. Da und dort kommt der Strom des Heiligen Geistes wieder ans Tageslicht. Kleine Gemeinschaften treffen sich, nehmen die Taufe ernst und suchen nach dem (noch) verborgenem Strom des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist ist da, er ist nicht verschwunden, sondern lediglich versickert, wie die Donau. Aber er fließt immer noch, er kommt wieder ans Tageslicht und dann wird die Kirche auch wieder zu einem lebendigen Strom – wie die Donau.

Jesus segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr

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