Freitag, 24. Woche: Lk 8, 1-3
In jener Zeit
wanderte Jesus von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und verkündete das
Evangelium vom Reich Gottes. Die Zwölf begleiteten ihn, außerdem einige Frauen,
die er von bösen Geistern und von Krankheiten geheilt hatte: Maria Magdalene,
aus der sieben Dämonen ausgefahren waren, Johanna, die Frau des Chuzas, eines
Beamten des Herodes, Susanna und viele andere. Sie alle unterstützten Jesus und
die Jünger mit dem, was sie besaßen.
Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net
Betrachtung: In jener Zeit wanderte Jesus von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und verkündete das Evangelium vom Reich Gottes.
Jede Pfarrei hat einen Pfarrer
Dass jede Seelsorgeeinheit ihren eigenen Pfarrer hat, scheint uns eine Selbstverständlichkeit zu sein. Der Pfarrer hat ein prächtiges Pfarrhaus und die Leute wissen, wo er wohnt. Noch vor 40 Jahren hatte jede Pfarrei einen eigenen Pfarrer. Aber ich frage mich, was ein Pfarrer in einem kleinen Dorf in einer kleinen Pfarrei den ganzen Tag über gearbeitet hat. Er muss viel Zeit gehabt haben.
Ein anderes Seelsorgemodell
Das Evangelium zeigt, dass es jedoch auch andere Modelle der Seelsorge gibt. Jesus wanderte von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf. Sicher, er hatte auch Städte, in denen er etwas länger blieb, aber das Grundmodell seiner Seelsorge war eben, dass er als „Wanderprediger“ durch die Lande zog und das Evangelium verkündete.
Auch Paulus reiste Jahre später durch die Türkei und durch Griechenland von Dorf zu Dorf, um das Evangelium zu verkünden. Er blieb nicht für viele Jahre oder gar Jahrzehnte an einem einzigen Ort, auch er wanderte umher.
Die Zukunft
Wenn nun in wenigen Jahren die neuen Kirchengemeinden gegründet werden, dann erreicht die Ausdehnung einer Pfarrei ungefähr die Größe von Galiläa. Dann geht es mir vielleicht auch so wie den Jüngern damals, die Jesus folgten und von Dorf zu Dorf umherwanderten. Für mich ist dies keine erschreckende Perspektive, sondern eben eine neue Form der Evangelisation. Wenn ich in meine Kirche hineinschaue, dann kann es ja nur noch besser werden.
Dies meint: Edgar Wunsch, Pfarrer
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