Wenn dir dein Auge Ärgernis gibt, dann reiß es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden.
Mk 9, 38–43.45.47–48
In jener Zeit sagte Johannes, einer der Zwölf, zu Jesus: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen eine Machttat vollbringt, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört – Amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen. Wer einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde.
AdobeStock_67785269 |
Das sind sehr drastische Bilder, die Jesus im Evangelium benutzt. Mir gehen die Bilder unter die Haut, wenn ich darüber nachdenke und wenn ich sie auf mich wirken lasse. Jesus hat seinen Jüngern diese Worte nicht erspart, und auch uns mutet er heute das heutige Evangelium zu.
Jesus ehrt den menschlichen Leib
Dass das heutige Evangelium nicht buchstäblich zu verstehen ist, sieht man schon daran, dass Jesus zeit seines Lebens Kranke geheilt hat. Er hat keine Augen ausgerissen, aber Blinden das Augenlicht zurückgegeben. Er hat keine Füße abgehackt, aber er hat Lahme wieder auf die Füße gestellt. Jesus hat Kranke gesund gemacht und den menschlichen Leib geehrt, aber niemals verstümmelt.
Die Bilder im Evangelium sollen uns helfen zu verstehen, dass wir nicht automatisch in das ewige Leben des Himmelreichs gelangen können. Wenn wir ein Auge oder einen Fuß verlieren, dann ist das schlimm. Aber das ewige Heil zu verlieren ist schlimmer. Der Verlust eines Auges macht das Leben schwer, der Verlust des ewigen Lebens bei Gott macht das Leben dagegen sinnlos.
In das Himmelreich kommt man nicht automatisch
Es bedarf einer bewussten Entscheidung für das ewige Leben. Möchte ich einmal das ewige Leben bei Gott, dann muss ich auch mittun und mich hinwenden zu Gott und ich muss mich abwenden vom Bösen. Gott verträgt keine Halbheiten. Es gibt nichts, das wichtiger sein könnte als das ewige Leben bei Gott.
Auge, Hand, Fuß. Was schaue ich an, was tue ich, wo gehe ich hin?
Möchte ich in den Himmel kommen, dann werde ich
anschauen, was Gott möchte, tun, was er will und hingehen, wohin er mich
sendet.
In die Hölle kommt man automatisch
Es gibt aber auch eine Alternative zum ewigen Leben bei Gott, nämlich das Leben in der Gottferne, das wir Hölle nennen. Der Mensch darf sich in aller Freiheit entscheiden. Möchte ich ein ewiges Leben in der Hölle, dann brauche ich nichts weiter zu tun. Dann brauche ich mich nicht zu mühen, dann kann ich mich gehen lassen, dann geht alles andere automatisch.
Auge, Hand, Fuß. Was schaue ich an, was tue ich, wo gehe ich hin?
Möchte ich nicht in den Himmel komen, dann kann ich anschauen, was ich will, tun, was ich möchte und hingehen, wo ich
will.
Die Zukunft steht auf dem Spiel
Ich finde es gut, dass Jesus diese drastischen Bilder im Evangelium gebraucht, denn es steht doch einiges auf dem Spiel, nämlich unsere Zukunft. Was Jesus sagt, soll uns keine Angst machen, soll uns aber aufrütteln und uns aus der Mittelmäßigkeit herausrufen. Gott möchte, dass wir das Leben haben und es in Fülle haben. Aber dazu braucht es auch unser Mittun, unseren vollen Einsatz, unsere ganze Hingabe.
Das heutige Evangelium ist ein Evangelium, das nicht den Ohren schmeichelt. Wenn wir annehmen, was Jesus sagt, dann werden wir das ewige Leben bei Gott im Himmel nicht verfehlen.
Dies meint: Edgar Wunsch, Pfr
Danke für diese Auslegung und Gott sei Dank für das Evangelium am heutigen "Wahl"Sonntag"!!!
AntwortenLöschenDie Zukunft steht auf dem Spiel - und nicht nur die unseres deutschen Volkes und Landes. Die EWIGE Zukunft gilt es zu wählen - für jeden einzelnen von uns und jeder für sich selbst!