Ein Sämann ging aufs Feld, um seinen Samen auszusäen
Samstag, 24. Woche: Lk 8, 4-15
In jener Zeit als
die Leute aus allen Städten zusammenströmten und sich viele Menschen um ihn
versammelten, erzählte er ihnen dieses Gleichnis: Ein Sämann ging aufs Feld, um
seinen Samen auszusäen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg; sie
wurden zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen sie. Ein anderer Teil fiel
auf Fel-sen, und als die Saat aufging, verdorrte sie, weil es ihr an
Feuchtigkeit fehlte. Wieder ein anderer Teil fiel mitten in die Dornen, und die
Dornen wuchsen zusammen mit der Saat hoch und erstickten sie. Ein anderer Teil
schließlich fiel auf guten Boden, ging auf und brachte hundertfach Frucht. Als
Jesus das gesagt hatte, rief er: Wer Ohren hat zum Hören, der höre! Seine
Jünger fragten ihn, was das Gleichnis bedeute. Da sagte er: Euch ist es
gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen. Zu den anderen
Menschen aber wird nur in Gleichnissen geredet; denn sie sollen sehen und doch
nicht sehen, hören und doch nicht verstehen. Das ist der Sinn des Gleichnisses:
Der Samen ist das Wort Gottes. Auf den Weg ist der Samen bei denen gefallen,
die das Wort zwar hören, denen es aber der Teufel dann aus dem Herzen reißt,
damit sie nicht glauben und nicht gerettet werden. Auf den Felsen ist der Samen
bei denen gefallen, die das Wort freudig aufnehmen, wenn sie es hören; aber sie
haben keine Wurzeln: Eine Zeit lang glauben sie, doch in der Zeit der Prüfung
werden sie abtrünnig. Unter die Dornen ist der Samen bei denen gefal-len, die
das Wort zwar hören, dann aber weggehen und in den Sorgen, dem Reichtum und den
Genüssen des Lebens ersticken, deren Frucht also nicht reift. Auf guten Boden
ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort mit gutem und aufrichtigem
Herzen hören, daran festhalten und durch ihre Ausdauer Frucht bringen.AdobeStock_334191500
Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net
Obwohl man dieses Gleichnis leicht verstehen kann, genügt es doch nicht, das Evangelium nur mit den Ohren zu hören und mit dem Verstand zu durchdenken. Das, was Jesus sagt, muss hinab sinken ins Herz.
Eigentlich ist alles klar!
• Jeder kann verstehen, dass die Körner auf dem Weg von den Vögeln gefressen werden. Aber vielleicht bin ich selbst nur ein harter Weg, auf dem im Stundentakt die Termine und Aktionen laufen, sodass das Wort Gottes nicht in mich eindringen kann.
• Jeder weiß, dass ein Fels kein Wasser speichern kann. Aber vielleicht bin ich selbst so ein knallharter Typ, dem die eigene Meinung wichtiger ist als das, was Gott sagt.
• Es ist bekannt, dass Dornen und Unkraut sehr schnell wachsen und jede gute Frucht am Keimen hindern. Aber vielleicht habe ich selber Dornen um mich herum aufgestellt, um jede Umkehr in meinem Leben im Keim zu ersticken.
Aber: Welcher Boden ist in meinem Herzen?
Die Beschaffenheit des Bodens ist also entscheidend für das Werden des Gottesreiches. Der Boden im Gleichnis kann nicht dafür verantwortlich gemacht werden, ob ein Samen aufgeht und gedeiht.
Mit dem Boden in meinem eigenen Herzen ist das aber eine andere Sache. Ich entscheide selbst, welchen Ackerboden ich dem Gottessamen zur Verfügung stelle - harten Fels, ausgetretenen Weg, Disteln und Dornen oder guten Boden. Ich wollte und ich wünschte, ich wäre immer nur guter Ackerboden und das Wort Gottes würde vielfältige Frucht in mir bringen. Ich spüre: Es gibt noch viel zu tun.
Gott segne Sie, Edgar Wunsch, Pfr
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