Kann ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in eine Grube fallen?

Lk 6, 39-42     Freitag, 23. Woche

 

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In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern Kann ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in eine Grube fallen? Der Jünger steht nicht über seinem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? Wie kannst du zu deinem Bruder sagen Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!, während du den Balken in deinem eigenen Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.

Dass ein Blinder bei einer Bergbesteigung keine Seilschaft anführen kann, liegt auf der Hand. Jemand, der das Ziel des Lebens, das ewige Leben bei Gott, nicht kennt, kann andere Menschen im Glauben nicht führen. Jemand, der östliche Meditationstechniken der christlichen Mystik vorzieht, läuft Gefahr selbst in die Grube zerfallen.

Jesus spricht ja zu den Jüngern, also zu jenen, die später einmal ein Vorbild für den Glauben sein sollen. Sie sollenvorangehen, um die Leute zu Jesus zu führen.

Nicht die Methoden der Welt

Wer Leiter sein will, wer vorangehen möchte, darf nicht glauben, dass man mit Arten und Methoden etwas ausrichtet, die von der Welt stammen. Wer führen und leiten möchte, braucht zunächst einen eigenen, klaren und ungetrübten Blick auf Jesus.

Methoden aus der Esoterik, New Age, Yoga, Buddhismus und Hinduismus, Eutonie, … helfen mir nicht, den Weg zu Jesus zu finden. Diese oder andere analoge Vorschläge, die christliche Meditation mit östlichen Techniken zu harmonisieren, müssen ständig genau nach Gehalt und Methode überprüft werden, will man nicht in einen verderblichen Synkretismus verfallen. (Schreiben an die Bischöfe der katholischen Kirche über einige Aspekte der christlichen Meditation, Vatikan 15. Oktober 1989)

So zielführend vielleicht nicht christliche Methoden manchmal scheinen möchten, aber der Blick der Liebe, der ganz von Gott stammt, ist immer noch das Beste, um das Herz eines Menschen zu erreichen und ihn zur Nachfolge zu bewegen.


Dies meint Edgar Wunsch, Pfarrer

 

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