Lk 1, 46-56: Meine Seele preist die Größe des Herrn
Advent: 22. Dezember Lk 1, 46-56
46Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn,
47und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
48Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
49Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig.
50Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.
51Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;
52er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.
53Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.
54Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen,
55das er unseren Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
56Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.
Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net
Betrachtung: Meine Seele preist die Größe des Herrn
Raniero Cantalamessa schreibt:
Aber fragen wir uns: Was bedeutet es, wenn wir sagen „Herr“?
Wenn wir sagen: „Jesus ist der Herr“ dann bedeutet dies sich freiwillig unter seine Herrschaft zu begeben. Es ist, wie wenn man sagt: Jesus Christus ist »mein« Herr;
er ist der Sinn meines Lebens; ich lebe »für« ihn, nicht mehr »für mich selbst«: »Keiner von uns«, schrieb Paulus an die Römer, »lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber: Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn«
Das ist der Sinn eines Christlichen Lebens. Jesus als
den Herrn für unser Leben zu wählen. Jesus als den Herrn anzuerkennen. Alle Aspekte meines Lebens ihm zu unterwerfen.
Wer sagt: Jesus ist der Herr“ beschränkt sich nicht nur darauf eine Wahrheit
auszusprechen, sondern er fasst eine Entscheidung. Der sagt: ich erkenne an, dass
Jesus der Herr, der Kyrios, alle Recht über mich hat. Es ist also eine
Entscheidung über das eigene Leben.
Meiner Meinung nach bestätigen uns das die Dämonen.
Ich habe mich manchmal gefragt, warum eigentlich in den Evangelien die Dämonen
diese Bezeichnung für Jesus niemals aussprechen. Sie gehen sogar so weit, zu
Jesus zu sagen: »Du bist der Sohn
Gottes!« oder »Du bist der Heilige
Gottes!« (vgl. Mt 4,3; Mk 3,11; 5,7; Lk 4,41); Aber niemals hören wir sie ausrufen:
»Du bist der Herr!« Denn, wenn sie sagen: »Du bist der Sohn Gottes«, anerkennen
sie damit eine Tatsache, die nicht von ihnen abhängt und die sie nicht ändern
können. Sie wissen, dass es der Sohn Gottes ist.
Etwas ganz anderes ist es zu sagen: »Du bist der
Herr!« Das beinhaltet eine persönliche Entscheidung. Es bedeutet, ihn als
solchen anzuerkennen, sich seiner Herrschaft zu unterwerfen. Wenn sie das
täten, hörten sie augenblicklich auf, das zu sein, was sie sind, und wären
wieder Engel des Lichtes.
Maria ist der erste Mensch im neuen Testament die
dieses Wort „Herr“ ausspricht. „Meine Seele preist die Größe des Herrn“. Und
mit ihrer Bereitschaft sich ganz dem Herrn zur Verfügung zu stellen hat alles
begonnen. Und zu diesem Punkt müssen auch wir wieder gelangen. Dass wir sagen.
Jesus du bist der Herr, du bist mein Herr, Dir schenke ich mein Leben.
Bleiben wir nicht an der Oberfläche. Versuchen wir mit dem Herzen zu sagen: Jesus du bist der Herr
Maria möge uns hierbei helfen und uns den Weg zeigen.
Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr
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