Mt 7, 21 - 27: Ich kenne euch nicht. Weg von mir

 Advent: 1. Woche - Donnerstag

 21Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt.

22 Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht?

23 Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes!

24Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute.

25Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut.

26Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute.

27Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört.

Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net

 

Betrachtung: Ich kenne euch nicht. Weg von mir

 

Diese Verse sind nicht ganz einfach, aber Ich möchte mich nicht um diese Stelle herumdrücken, sondern folgende Deutung versuchen.

Jesus scheidet den Kreis derer die ihm nachfolgen in zwei Gruppen. Jene, die er kennt und in andere, die er nicht kennt. Warum tut der Herr das? Nach welchen Gesichtspunkten scheidet Jesus? Es gibt an jenem Tag welche, die Christus nicht kennt. Kann dies sein?

Eine Hilfe ist mir jene Stelle im Evangelium in der die 10 Aussätzigen zu Jesus kommen und von ihm Heilung erfahren. Nur einer bedankt sich, die anderen gehen grußlos weiter auf ihrem Weg. Nur einer war auch an Jesus interessiert und nicht nur an der Heilung. Nur einer wollte den Geber der Gaben kennen lernen, neun interessierten sich nicht für Jesus.

Vielleicht kann man in diese Richtung auch die heutige Stelle ausdeuten. Man kann Heilung von Gott erfahren, ohne Gott zu kennen. Menschen können die Gaben Gottes brauchen, ohne dass sie der Geber interessiert. Man kann in Jesu Namen Wunder tun, ohne sich für ihn zu interessieren.

Wenn ein Mann eine Frau nur des Geldes wegen heiratet, dann geht es ihm nicht um den Partner, sondern um das was der andere hat.

So kann man auch Jesus nachfolgen, nicht, weil es um Jesus geht, sondern weil man sich im Glanz der Wunder sonnen möchte. Nicht, weil der Geber der Gaben interessiert, sondern die Gaben.

Vielleicht sagt Jesus dann einmal: Ihr wart immer nur an den Gaben, an den Wundern interessiert aber nicht an mir. Ich hatte keine Gelegenheit euch kennen zu lernen ihr sein immer fortgelaufen, den Wundern nach.

So lädt das Evangelium heute ein die eigene persönliche Beziehung zu Jesus zu überdenken. Worum geht es mir. Warum bin ich Christ. Warum bin ich katholisch?

Warum geh ich in die Kirche? Jesus lädt uns ein zu überdenken auf welchem Fundament wir stehen, ob wir ihn suchen, oder andere Dinge.

 

 

Gott segne Sie

Edgar Wunsch, Pfr

Kommentare

  1. Welch ein Geschenk für mich, jeden Tag das Wort Gottes -von Seinem geweihten Diener erklärt- zu lesen .... Habe diese Möglichkeit erst kürzlich entdeckt! DANKE

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