Lk 1, 57-66: Für Elisabet kam die Zeit der Niederkunft

Advent: 23. Dezember

 

57Für Elisabet kam die Zeit der Niederkunft, und sie brachte einen Sohn zur Welt.

58Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, welch großes Erbarmen der Herr ihr erwiesen hatte, und freuten sich mit ihr.

59Am achten Tag kamen sie zur Beschneidung des Kindes und wollten ihm den Namen seines Vaters Zacharias geben.

60Seine Mutter aber widersprach ihnen und sagte: Nein, er soll Johannes heißen.

61Sie antworteten ihr: Es gibt doch niemand in deiner Verwandtschaft, der so heißt.

62Da fragten sie seinen Vater durch Zeichen, welchen Namen das Kind haben solle.

63Er verlangte ein Schreibtäfelchen und schrieb zum Erstaunen aller darauf: Sein Name ist Johannes.

64Im gleichen Augenblick konnte er Mund und Zunge wieder gebrauchen, und er redete und pries Gott.

65Und alle, die in jener Gegend wohnten, erschraken, und man sprach von all diesen Dingen im ganzen Bergland von Judäa.

66Alle, die davon hörten, machten sich Gedanken darüber und sagten: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Denn es war deutlich, dass die Hand des Herrn mit ihm war.

Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net

 

Betrachtung: Für Elisabet kam die Zeit der Niederkunft

Wer Gott begegnen will, wer wirklich in seinem Inneren erfahren möchte, dass der Herr lebt und da ist, der muss das Warten lernen. Denn unserem Gott kann man nicht befehlen zu kommen, aber man kann, innerlich wach, darauf warten bis er kommt.
Die Menschen in der Bibel haben dies erkannt.
Das Volk Israel musste 40 Jahre darauf warten in das gelobte Land einziehen zu können.
Josef musste warten, bis er Gewissheit hatte, dass Maria wirklich zu ihm gehörte.
Paulus musste drei Tage lang in seiner Blindheit warten, bis ihm das Augenlicht wieder geschenkt wurde und er auf eine tiefere Weise gleichzeitig Jesus erkannte.

Elisabeth und Zacharias mussten ein Leben lang auf die Geburt des Johannes warten.
Auch Jesus musste warten. 30 Jahre lang lebte er ein Leben im Verborgenen. Er wartete auf seine Stunde, bis er hinausgehen konnte, um seinen Vater in der Welt zu verkündigen.

Der verlorene Sohn in jenem Gleichnis dagegen konnte nicht warten. Gib mir sagte er zu seinem Vater. Er wollte nicht warten, bis der Vater das Vermögen verteilte. Er wollte sofort. Und sie wissen ja wohin ihn diese Gier – gib mir – geführt hat.

Advent bedeutet: Warten.

 

Gott segne Sie

Edgar Wunsch, Pfr

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