Lk 1, 67-79: vom Heiligen Geist erfüllt
Advent: 24. Dezember
67Sein Vater Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt und begann prophetisch zu reden:
68Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen;
69er hat uns einen starken Retter erweckt im Hause seines Knechtes David.
70So hat er verheißen von alters her durch den Mund seiner heiligen Propheten.
71Er hat uns errettet vor unseren Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen;
72er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet und an seinen heiligen Bund gedacht,
73an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat;
74er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit, ihm furchtlos dienen
75in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinem Angesicht all unsre Tage.
76Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; denn du wirst dem Herrn vorangehen und ihm den Weg bereiten.
77Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken in der Vergebung der Sünden.
78Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,
79um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.
Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net
Betrachtung: vom Heiligen Geist erfüllt
Raniero Cantalamessa schreibt:
Es gibt Gegenden, wo es üblich ist, jede beliebige Person, die zur Mittagszeit ins Haus kommt, einzuladen, am gemeinsamen Mittagessen teilzunehmen. Aber man weiß, dass die eingeladene Person, ebenso wohl erzogen, sich entschuldigen und ablehnen wird. Ja, man wäre sogar verblüfft und vielleicht im Stillen verärgert, sollte sie hingegen sofort antworten: Ohh ja, ich komme gerne! Unsere Einladungen an den Heiligen Geist ähneln manchmal diesen Einladungen, ohne dass wir uns dessen bewusst werden. Es sind formelle Einladungen, nicht wirkliche.
Wir können nicht bitten um die Fülle des Heiligen Geistes, wenn wir zulassen, dass ein heimliches Stimmchen, das des Fleisches, leise hinzufügt: „aber, bitte schön, keine Verrücktheiten, keine Übertreibungen!“
Zacharias war vom Heiligen Geist erfüllt.
Maria war
damals die erste, die die Fülle des Heiligen Geistes erfahren durfte.
Kurz
danach wurde auch Zacharias das Geschenk des Heiligen Geistes zuteil.
33 Jahre später kam der Heilige Geist auf die Apostel herab und sie hatten keine Angst, für Betrunkene gehalten zu werden.
Heute sind wir an der Reihe uns für ein neues Kommen des Heiligen Geistes zu öffnen und „Verrücktheiten“ und „Übertreibungen“ ruhig zuzulassen. Wenn diese vom heiligen Geist bewirkt sind dann ist es schon OK.
Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr
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