Das Heilige den Hunden

 Mt 7, 6.12-14 Dienstag, 12. Woche

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In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Gebt das Heilige nicht den Hunden, und werft eure Perlen nicht den Schweinen vor, denn sie könnten sie mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen. Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten. Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit, und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn.

 


Auch die entschiedensten Gegner des sakralen Raumes räumen ein, dass die christliche Gemeinde den Ort der Versammlung braucht und definieren von da aus die Funktion des Kirchengebäudes in einem nicht sakralen, sondern streng funktionalen Sinn: Es ermöglicht das liturgische Miteinander. Das ist unbestreitbar eine wesentliche Funktion des Kirchengebäudes. Den Sühneritus im Allerheiligsten des alten Bundes vollzieht der Hohepriester allein, niemand außer ihm darf es betreten, und auch er nur einmal im Jahr. Ähnlich sind auch die Tempel aller anderen Religionen gewöhnlich nicht Versammlungsräume der Betenden, sondern der Gottheit reservierte Kulträume. (Joseph Kardinal Ratzinger, der Geist der Liturgie, 55)

 

Die Kirche ist Heilig

Sind wir uns dessen noch bewusst, dass wir in ein Heiligtum eintreten, wenn wir in eine Kirche betreten? In einer Kirche kann ich mich nicht benehmen wie einem Gemeindehaus oder wie in einem Festsaal.

Es ist ein Raum, der Gott gehört und in diesem habe ich mich entsprechend zu verhalten. Eine Kirche ist nicht gesegnet, sie wird geweiht. Ich glaube, dass der Unterschied zwischen segnen und weihen so manchen nicht mehr bewusst ist.

 

Segen

Bei einem Segen bitten wir Gott um seinen besonderen Schutz für eine Sache oder Person. Aber an dessen Verwendung ändert sich dadurch nichts. Segnen bedeutet: dem Menschen Heil, Schutz, Glück und Erfüllung im Namen Gottes zuzusprechen. 

 

Weihe

Im Gegensatz dazu ändert sich bei der Weihe etwas: Aus weltlich wird sakral. Durch die Weihe ist der Gegenstand oder die Person künftig nicht mehr für den normalen Gebrauch bestimmt, sondern für einen religiösen. Von einer „Weihe“ im eigentlichen Sinn spricht die Kirche nur bei Menschen und Dingen, die sie dadurch ganz in den Dienst Gottes stellen will. So werden z.B. Kirchen, Altäre, Kerzen, Kelche, Glocken, Wasser und Friedhöfe geweiht und dadurch für ihre religiöse Funktion vorbehalten.

Das Heilige, das Geweihte, gehört nicht mehr uns, daran sollten wir immer denken.

Gott segne Sie,
Edgar Wunsch, Pfr


Kommentare

  1. Wie treffend (und mir persönlich aus dem Herzen gesprochen) ist die Erklärung des sakralen Raumes der Kirche. Auch die Weihe der Person, insbesondere die Priesterweihe, zeigt doch deutlich, in welcher Eigenschaft diese Person handelt und in welcher Lebensform sie (er) wirkt ......!!!

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