ein gewaltiger Sturm

 Mt 8, 23-27     Dienstag, 13. Woche

 

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In jener Zeit stieg Jesus in das Boot, und seine Jünger folgten ihm. Plötzlich brach auf dem See ein gewaltiger Sturm los, so dass das Boot von den Wellen überflutet wurde. Jesus aber schlief. 

Da traten die Jünger zu ihm und weckten ihn; sie riefen: Herr, rette uns, wir gehen zugrunde! Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf, drohte den Winden und dem See, und es trat völlige Stille ein. Die Leute aber staunten und sagten: Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar die Winde und der See gehorchen?

 

Ich bleibe noch einmal für einen kurzen Moment bei dem Gedanken von gestern. Jesus erkannte, dass sich auf der Ostseite des Sees ein „Nest“ „eine Quelle“ der dunklen Mächte eingenistet hatte, das er ausbrennen wollte. Zwei Männer mit fadenscheinigen Gründen versuchten zunächst Jesus in ein Gespräch zu verwickeln, um die Abfahrt noch am gleichen Abend zu verhindern. Nachdem dieser Versuch gescheitert war, zieht die Unterwelt den letzten Trumpf, um die Überfahrt doch noch zu verhindern, die Natur wendet sich nun gegen Jesus und die Jünger im Boot. Plötzlich, also aus unerklärlichen Gründen, bricht ein Sturm aus. (die erfahrenen Fischer waren überrascht, sie hatten den Sturm nicht vorausgesehen, kein Hinweis kündigte ihn an).

Dass sich die Natur und die unbelebten Dinge gegen die Menschen wenden können, lesen wir zum Beispiel auch in der Lebensgeschichte des Heiligen Pfarrer von Ars. Der „Grappin“ wie er den Teufel nannte, wollte mit allen Mitteln verhindern, dass Johannes Vianney so segensreich in „seinem „Gebiet wirken konnte. Auch in Ars wendeten sich zunächst die Menschen gegen den Heiligen, als dies nicht ausreichte, mobilisierte der Grappin auch die unbelebten Dinge gegen den eifrigen Pfarrer.  

Kathpedia entnehme ich folgende Schilderung:
„Von 1824 an bis 1858 hatte der Pfarrer von Ars unter den Nachstellungen des Satans zu leiden. Hand in Hand gingen unvorstellbare Versuchungen der Verzweiflung, so dass er ein Martyrium schlimmster Art zu erleiden hatte. Gerade zu dieser Zeit wurden auch Schmähungen und Verleumdungen gegen Pfarrer Vianney in die Welt gesetzt. „Es dauert nicht lange, da entschlossen sich mehrere junge Männer aus Ars, nachts das Pfarrhaus mit Gewehren zu bewachen, um so den Pfarrer zu schützen. …Bei Trochu findet sich dazu folgender Bericht: "Die kommende Nacht begab ich mich ins Pfarrhaus. Wir unterhielten uns - am Feuer wärmend - bis zehn Uhr. ‘Gehen wir zu Bett’, sagte er dann. Er überließ mir sein Zimmer und ging in das anliegende Zimmer. Ich schlief nicht ein. Gegen ein Uhr hörte ich ein gewaltiges Rütteln am Türgriff sowie an der Türklinke, die in den Pfarrhof reichte. Gleichzeitig ertönten Keulenschläge gegen die Tür, während im Pfarrhof ein Donnerschlag, der sich wie das Dröhnen von vielen Fuhrwerken anhörte, stattfand. Ich nahm mein Gewehr und stürzte zum Fenster, das ich öffnete. Ich schaute und bemerkte nichts. Das Haus zitterte während ungefähr einer Viertelstunde. ... Sobald der Lärm anfing, zündete der Herr Pfarrer ein Licht an. Er kam zu mir. ‘Haben Sie gehört?’, fragte er mich. ‘Sie sehen gut, dass ich es gehört habe; darum bin ich aufgestanden und habe mein Gewehr bei mir.’ Der Priester war ziemlich bewegt, wie die Erde zitterte. ‘Sie haben doch Angst?’, fragte noch einmal der Pfarrer. ‘Nein’, sagte ich, ‘Ich habe keine Angst, aber ich spüre meine Knie zittern.’ Das Pfarrhaus drohte zusammenzubrechen. ‘Was glauben Sie, was das ist?’ ‘Ich glaube, dass das der Teufel ist.’ Als der Lärm zu Ende ging, legten wir uns nieder. Am folgenden Tag bat mich der Herr Pfarrer, wieder zu ihm ins Pfarrhaus zu kommen. Ich antwortete ihm: ‘Herr Pfarrer, ich habe genug davon!’“

Am Anfang dieser Teufelserscheinungen dachte Vianney oft, dass man diese Vorfälle natürlich erklären könne. Doch nach und nach erkannte er, dass all diese Ereignisse, die ihn sein Leben lang begleiten, nur von einem kommen könnten, vom Teufel, vom „Grappin“. Jeden Abend, wenn er nun einschlief, begann der ganze Teufelsspuk von neuem. Es hämmerte gegen die Türe, gellende Schreie ertönten, Stühle und der Schrank bewegten sich, und das ganze Haus bebte. Eine eiskalte Hand fuhr ihm über das Gesicht, und er vernahm die entsetzliche Stimme: „Vianney! Vianney! ... Du Kartoffelfresser! Ah, du bist noch nicht tot! ... Ich werde dich schon kriegen!“ Der Pfarrer blieb tapfer, schlug das Kreuzzeichen und sagte nur: „Dummer, alter Satan.“

Während der Überfahrt bricht plötzlich ein Sturm auf - die Unterwelt zieht alle Register. vielleicht spricht Jesus aus diesem Grund ein Drohwort gegen den Sturm, das sich (vor allem bei Mk 5,39) wie ein Exorzismus anhört.

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