Melchisedek gefällt mir
Mittwoch, 2. Woche JK Hebr 7, 1-3.15-17
1Melchisedek, König von Salem und Priester des höchsten Gottes; er,
der dem Abraham, als dieser nach dem Sieg über die Könige zurückkam,
entgegenging und ihn segnete
2und welchem Abraham den Zehnten von allem gab; er, dessen Name
„König der Gerechtigkeit“ bedeutet und der auch König von Salem ist, das heißt
„König des Friedens“;
3er, der ohne Vater, ohne Mutter und ohne Stammbaum ist, ohne
Anfang seiner Tage und ohne Ende seines Lebens, ein Abbild des Sohnes Gottes:
dieser Melchisedek bleibt Priester für immer.
15Das ist noch viel offenkundiger, wenn nach dem Vorbild
Melchisedeks ein anderer Priester eingesetzt wird,
16der nicht, wie das Gesetz es fordert, aufgrund leiblicher
Abstammung Priester geworden ist, sondern durch die Kraft unzerstörbaren
Lebens.
17Denn es wird bezeugt: Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung
Melchisedeks.
Melchisedek
gefällt mir.
Er taucht im Alten Testament
eigentlich nur an einer einzigen Stelle auf. In ganz wenigen Versen wird von
ihm berichtet. Gen 14, 17 - 24. Erwähnt wird er zusätzlich in Psalm 110, 4 und
im Hebräerbrief.
Er begegnet Abraham im Schawetal,
brachte Brot und Wein heraus und segnete Abraham. Das sind alles keine
weltbewegenden Dinge, die Melchisedek hier tut. Die ganze Begegnung hat sicher
nicht länger als 30 Minuten gedauert und doch ist sie im Gedächtnis der Kirche
hängengeblieben. Er bringt ein Opfer aus Wein und Brot, er betet und er segnet.
Ich stelle mir vor, dass er dies mit
einer großen Liebe gemacht und gesagt hat. Abraham und die Leute um ihn herum
mussten gespürt haben, dass der Himmel sich öffnete, als Melchisedek das Opfer
brachte, betete und segnete. Es war ein Moment großer Intensität, darum hat
sich Abraham später noch an ihn erinnert.
Melchisedek hat nichts
Außergewöhnliches vollbracht, aber er hat das, was er getan hat, mit einer
außergewöhnlichen Offenheit und Intensität auf hin auf Gott und mit einer
großen Liebe getan.
Mutter
Teresa sagt:
Es geht nicht um das, was wir tun oder
wie viel wir tun. Sondern darum, wie viel Liebe wir in das Tun legen.“
Ich möchte mich bemühen nicht
möglichst viel zu tun, möglichst viele Termine abzuarbeiten, sondern jeden
Termin und jede Begegnung im Bewusstsein zu leben, dass es ein Moment mit Gott
ist.
Gott segne Sie,
Edgar Wunsch, Pfr
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