die Sünden vieler

 

Montag, 3. Woche JK Hebr 9, 15.24-28

 

Er wurde ein einziges Mal geopfert, um die Sünden hinwegzunehmen; beim zweiten Mal wird er erscheinen, um die zu retten, die ihn erwarten

15Christus ist der Mittler eines neuen Bundes; sein Tod hat die Erlösung von den im ersten Bund begangenen Übertretungen bewirkt, damit die Berufenen das verheißene ewige Erbe erhalten.

24Denn Christus ist nicht in ein von Menschenhand errichtetes Heiligtum hineingegangen, in ein Abbild des wirklichen, sondern in den Himmel selbst, um jetzt für uns vor Gottes Angesicht zu er-scheinen;

25auch nicht, um sich selbst viele Male zu opfern, denn er ist nicht wie der Hohepriester, der jedes Jahr mit fremdem Blut in das Heiligtum hineingeht;

26sonst hätte er viele Male seit der Erschaffung der Welt leiden müssen. Jetzt aber ist er am Ende der Zeiten ein einziges Mal erschienen, um durch sein Opfer die Sünde zu tilgen.

27Und wie es dem Menschen bestimmt ist, ein einziges Mal zu sterben, worauf dann das Gericht folgt,

28so wurde auch Christus ein einziges Mal geopfert, um die Sünden vieler hinwegzunehmen; beim zweiten Mal wird er nicht wegen der Sünde erscheinen, sondern um die zu retten, die ihn erwar-ten.

 

Um die Sünden vieler hinwegzunehmen

Ich erinnere mich mit Schrecken an die Berichte über den Krieg im ehemaligen Jugoslawien. In irgendeinem Medienportal las ich über die Gräueltaten und Foltermethoden der Kriegsparteien. Der Bericht war furchtbar und grausam. Ich las, wie man das Geschlechtsteil der Männer mit einem Draht umwickelte und das andere Ende des Drahtes an der Anhängerkupplung eines Autos befestigte. Die Männer wurden an einem Baum fest und das Auto fuhr los ...

Ab diesem Zeitpunkt konnte ich nicht mehr weiterlesen, das Geschilderte war zu grausam, zu brutal und zu teuflisch.

Später dachte ich daran, wie es wohl Jesus erging, als er das Kreuz schulterte und später mit Nägeln an ihm angeheftet wurde. Wir sagen oft etwas unüberlegt: Jesus hat unsere Sünden am Kreuz getragen. Aber sind wir uns auch bewusst, was dies für Jesus bedeutete? Er hat die Sünden der ganzen Welt getragen. Er hat die grausamsten Sünden der Vergangenheit gesehen, gespürt und getragen. Er hat die Sünden der Zukunft gesehen und ertragen. Ich stelle mir vor, dass nicht der äußere Schmerz, (die Geißelung, das Kreuz tragen, die Kreuzigung) das Furchtbare am Opfertod Jesu war, sondern die innere Erkenntnis der Sünden aller Menschen zu allen Zeiten.

Ich konnte damals den Bericht über eine einzige Gräueltat nicht weiterlesen, denn er wühlte mich zu sehr auf. Jesus dagegen ertrug alle Sünden, jene, die in der Vergangenheit geschahen und jene, die in der Zukunft noch geschehen werden.

Er opferte sich hin, um die Sünden vieler hinweg zu nehmen.

Paulus sagte einmal: Ich glaube nicht, dass ich es schon erkannt habe. Mir geht es genauso, ich habe noch nicht einmal ansatzweise verstanden, was der Kreuzweg und das Opfer Jesu bedeutet. Ich erahne die Tiefe dieses Geheimnisses, aber ich glaube nicht, dass ich es schon erkannt habe.

Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr


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