Dann warf ich mich auf die Knie.

 

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Mittwoch, 25. Woche      
Esra 9, 5-9




 

5Zur Zeit des Abendopfers erhob ich, Esra, mich aus meiner Bußübung, mit zerrissenem Gewand und Mantel. Dann warf ich mich auf die Knie, breitete die Hände aus und betete zum Herrn, meinem Gott:

6Mein Gott, ich schäme mich und wage nicht, die Augen zu dir, mein Gott, zu erheben. Denn unsere Vergehen sind uns über den Kopf gewachsen; unsere Schuld reicht bis zum Himmel.

7Seit den Tagen unserer Väter bis heute sind wir in großer Schuld. Wegen unserer Vergehen wurden wir, unsere Könige und Priester, den Königen der Länder ausgeliefert, dem Schwert, der Gefangenschaft, der Plünderung und der Schande, wie es noch heute der Fall ist.

8Jetzt, für einen kurzen Augenblick, hat der Herr, unser Gott, uns Erbarmen gezeigt; er hat einen Rest gerettet und übrig gelassen und uns einen Ruheplatz an seinem heiligen Ort gewährt. So ließ unser Gott unsere Augen aufleuchten, er ließ uns ein wenig aufleben in unserer Knechtschaft.

9Ja, wir sind Knechte. Aber auch in unserer Knechtschaft hat unser Gott uns nicht verlassen. Er wandte uns die Gunst der Könige von Persien zu. Er ließ uns aufleben, so dass wir das Haus unseres Gottes wieder aufbauen und es aus den Trümmern wieder aufrichten konnten. Er gewährte uns ein geschütztes Gebiet in Juda und Jerusalem.

 

Mein Gott, ich schäme mich und wage nicht, die Augen zu dir, mein Gott, zu erheben.

Ungefähr 50 Jahre nach der Einweihung des neuen Tempels wurde Esra vom Perserkönig nach Jerusalem geschickt. Als Priester und Gesetzeslehrer sollte dafür sorgen, dass die Gesetze Gottes und die Gesetze des Königs genau befolgt werden.

Es war, als er in Jerusalem eintraf, so geschockt über die Verhältnisse, dass er öffentlich ein Bußgebet sprach.

 

Dann warf ich mich auf die Knie.

Esra war tief zerknirscht. Auch seine Gebetshaltung bringt dies zum Ausdruck. Anstatt das Gesicht zum Himmel zu erheben, ging er in die Knie und richtet sein Gesicht zur Erde. Unsere Liturgie kennt verschiedene Körperhaltungen: Stehen, sitzen, knien und liegen. Ich empfinde es als eine Verarmung der Liturgie, dass manche Gemeinden das Knien vergessen haben und nur noch sitzen und stehen, selbst in den heiligsten Momenten des Gottesdienstes.

Gottes Segen wünscht Edgar Wunsch, Pfr

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