Tötet, was irdisch an euch ist.
Mittwoch, 23. Woche Kol 3, 1-11
Brüder!
1Ihr seid mit Christus auferweckt; darum strebt nach dem, was im
Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt.
2Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische!
3Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist mit Christus verborgen in
Gott.
4Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit
ihm offenbar werden in Herrlichkeit.
5Darum tötet, was irdisch an euch ist: die Unzucht, die
Schamlosigkeit, die Leidenschaft, die bösen Begierden und die Habsucht, die ein
Götzendienst ist.
6All das zieht den Zorn Gottes nach sich.
7Früher seid auch ihr darin gefangen gewesen und habt euer Leben davon
beherrschen lassen.
8Jetzt aber sollt ihr das alles ablegen: Zorn, Wut und Bosheit; auch
Lästerungen und Zoten sollen nicht mehr über eure Lippen kommen.
9Belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen
Taten abgelegt
10und seid zu einem neuen Menschen geworden, der nach dem Bild seines
Schöpfers erneuert wird, um ihn zu erkennen.
11Wo das geschieht, gibt es nicht mehr Griechen oder Juden,
Beschnittene oder Unbeschnittene, Fremde, Skythen, Sklaven oder Freie, sondern
Christus ist alles und in allen.
Tötet, was irdisch an euch ist.
Wenn man diesen Text liest, könnte es auf den ersten Blick scheinen,
dass der Apostel der Verachtung der irdischen Gegebenheiten Vorschub leisten
will und dazu auffordert, diese Welt des Leidens, der Ungerechtigkeit, der
Sünden zu vergessen, um schon im Voraus in einem himmlischen Paradies zu leben.
Paulus erläutert sehr genau, was er mit dem »Irdischen«, vor dem er sich hüten
soll, meint. Vor allem folgende Dinge, so der hl. Paulus, sind das »Irdische«,
das man meiden muss:
Tötet, was irdisch an euch ist.
Die Unzucht, die Schamlosigkeit, die Leidenschaft, die bösen Begierden
und die Habsucht, die ein Götzendienst ist. Das unersättliche Verlangen nach
materiellen Gütern, der Egoismus, die Wurzel aller Sünde, muss in uns getötet
werden. Zorn, Wut und Bosheit; auch Lästerungen und Zoten sollen nicht mehr
über eure Lippen kommen. Belügt einander nicht.
Tötet, was irdisch an euch ist.
Die heutige Lesung liest sich wie ein Beichtspiegel. Zu allen Zeiten
kämpfen die Menschen mit den gleichen irdischen Verlockungen. Zu allen Zeiten
finden wir Katholiken aber auch Hilfe im Sakrament der Beichte. Sicher trifft
nicht alles, was oben von Paulus geschrieben wird auf Sie zu, aber vielleicht
finden Sie nur einen einzigen Punkt, an dem Sie spüren, dass Sie noch am Irdischen
kleben. Eine Beichte hilft, den Sinn auf das Himmlische zu lenken und das
Irdische in uns zu töten.
Gottes Segen wünscht Edgar Wunsch, Pfr
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