Mt 13, 10-17: Euch ist es gegeben

Donnerstag, 16. Woche

In jener Zeit 10kamen die Jünger zu Jesus und sagten: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen?

11Er antwortete: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen; ihnen aber ist es nicht gegeben.

12Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

13Deshalb rede ich zu ihnen in Gleichnissen, weil sie sehen und doch nicht sehen, weil sie hören und doch nicht hören und nichts verstehen.

14An ihnen erfüllt sich die Weissagung Jesajas: Hören sollt ihr, hören, aber nicht verstehen; sehen sollt ihr, sehen, aber nicht erkennen.

15Denn das Herz dieses Volkes ist hart geworden, und mit ihren Ohren hören sie nur schwer, und ihre Augen halten sie geschlossen, damit sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihren Ohren nicht hören, damit sie mit ihrem Herzen nicht zur Einsicht kommen, damit sie sich nicht bekehren und ich sie nicht heile.

16Ihr aber seid selig, denn eure Augen sehen und eure Ohren hören.

17Amen, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben sich danach gesehnt zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.

Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net

 

Betrachtung

Euch ist es gegeben

„Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen.“ Das ist eine tröstliche und Mut machende Aussage von Jesus. Ich kann die Bedeutung eines Gleichnisses, eines Schriftwortes verstehen. Das erinnert mich an Mt 13, 52: „Deswegen gleicht ein Schriftgelehrte der, ein Jünger ... geworden ist, einem Hausherrn, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholen.“ Der Schatz eines Schriftgelehrten sollte die Schrift sein, die er lernt immer tiefer auszulegen und zu deuten.

In der Vorbereitung auf die Sonntagspredigt geht es mir nicht selten so, dass während der Feier der Eucharistie plötzlich ein Gedanke in mir ist, der mir als Leitgedanke für die Auslegung der Schrifttexte hilft. Ohne dass ich danach suche ist da manchmal, von einem Moment auf den Anderen, das Gerüst für eine Schriftauslegung in mir.

Etwas Ähnliches erlebe ich bei der täglichen Anbetung bei der ich jeden Morgen für ein paar Minuten die Schrifttexte betrachte.

Manchmal ist es eine mühsame und trockene Knochenarbeit herauszuarbeiten in welche Richtung eine Predigt gehen soll.

Aber nicht selten ist es auch so, dass sich im Laufe der Woche ein Gedanke für die Schriftauslegung wie von selbst entwickelt.

„Euch ist es gegeben“ – „Altes und Neues“ aus der Schrift entdecken.

Bevor ich zu einem Bibelkommentar greife, will ich zuerst Jesus fragen was ER mir sagen möchte. Stille, und damit verbunden das Hören auf den Herrn, ist die Quelle aus welcher wir erkennen können was die Schrift uns sagen möchte.

Euch ist es gegeben - aber Jesus, der Herr, ist der der gibt!

 

Gott segne Sie

Edgar Wunsch, Pfr

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