Mt 9, 14-17: neuen Stoff auf altem Kleid
Samstag, 13. Woche
In jener Zeit
14kamen die Jünger Johannes‘ des Täufers zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und die Pharisäer fasten?
15Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten.
16Niemand setzt ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid; denn der neue Stoff reißt doch wieder ab, und es entsteht ein noch größerer Riss.
17Auch füllt man nicht neuen Wein in alte Schläuche. Sonst reißen die Schläuche, der Wein läuft aus, und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein füllt man in neue Schläuche, dann bleibt beides erhalten.
Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net
Betrachtung
neuen Stoff auf altem Kleid
Das alte Kleid ist unser bisheriges Leben. Wir kennen uns und wissen, dass wir immer wieder Kompromisse mit unserem Glauben, mit der Nachfolge machen. Wir kennen unsere Schwachpunkte und wissen, dass wir in bestimmten Situationen einer Versuchung nicht widerstehen können. Wir erkennen unsere Trägheit und wissen genau, dass das Gebet hier und da zu kurz kommt. Wir wissen, dass wir Beichten sollten, aber wir verschieben es von Woche zu Woche.
Eines Tages gehen wir in uns und beschließen: So geht es nicht weiter! Aber wir haben nicht die Kraft zu einem völligen Neubeginn und so ändern wir unser Leben nur an jenen Punkten, die nicht weh tun. Aber Jesus sagt: Nein, so geht das nicht. Das Neue passt nicht auf das Alte.
Ein paar neue Flicken hier und da, ein paar gute Vorsätze hier und da, das ist zu wenig. Gott möchte das Ganze. Er möchte die ganze Umkehr und nicht nur eine halbe. Wer schon den Mut zur Erneuerung, zur Umkehr hat, muss ganze Sache machen.
Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr
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