Mt 13, 24-30: lasst beides wachsen

Samstag, 16. Woche: Mt 13, 24-30

In jener Zeit

24erzählte Jesus der Menge das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte.

25Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging wieder weg.

26Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein.

27Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut?

28Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen?

29Er entgegnete: Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus.

30Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da ist, werde ich den Arbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune.

Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net

 

Betrachtung

lasst beides wachsen

Zwei Gedanken:

1. Warum gibt es denn das Böse und die Sünde in der Welt? Man könnte doch sagen. Reiße jedes Unrecht aus, vertilge alle Sünden und Sünder bis nur noch die gute Frucht auf dem Acker steht. Das kann man machen, aber man muss hierzu bedenken, dass du und ich dann auch nicht mehr auf dieser Welt wären, denn auch durch dich und durch mich kommt die Sünde und das Böse in die Welt.

2. Wer entscheidet, was Unkraut und guter Samen ist in einem Menschenleben?  Franz von Sales gibt in seinem Büchlein „Philothea“ einen guten Rat. (Kapitel 29: Über das lieblose Reden)

Welche Sicherheit haben wir also, dass der Sünder von gestern es auch heute noch ist? Wir können das Gestern nicht nach dem Heute beurteilen und das Heute nicht nach gestern … Wir können also niemals einen Menschen schlecht nennen, ohne Gefahr zu laufen, dass wir lügen. Wenn wir sprechen müssen, dann können wir das eine sagen, dass einer diese bestimmte schlechte Tat begangen, dass er eine gewisse Zeit lang ein schlechtes Leben geführt hat oder eben schlecht handelt aber wir können nicht von gestern auf heute, nicht von heute auf gestern und noch weniger auf morgen Schlüsse ziehen.“ Sinngemäß schreibt er: Hat die Tat eines Menschen viele Gesichter, dann sollst das schönste Gesicht aussuchen, um die Tat so weit wie möglich zu entschuldigen.

Ich halte dies für gütige und weise Gedanken und möchte versuchen sie in meinem Leben umzusetzen.

 

Gott segne Sie

Edgar Wunsch, Pfr

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