Mt 13, 54-58: so wenig Ansehen
Freitag, 17. Woche
In jener Zeit
54kam Jesus in seine Heimatstadt und lehrte die Menschen dort in der Synagoge. Da staunten alle und sagten: Woher hat er diese Weisheit und die Kraft, Wunder zu tun?
55Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder?
56Leben nicht alle seine Schwestern unter uns? Woher also hat er das alles?
57Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat und in seiner Familie.
58Und wegen ihres Unglaubens tat er dort nur wenige Wunder.
Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net
Betrachtung: … so wenig Ansehen …
Heimkommen – und nicht willkommen sein! Es gehört zu den schlimmsten Erfahrungen, die ein Mensch machen kann: in der eigenen Heimat wie ein Fremder behandelt zu werden. Von denen, mit denen man aufgewachsen ist, abgelehnt zu werden, das tut besonders weh.
Die Antwort Jesu verrät, wie weh ihm diese Ablehnung getan hat. Er zitiert ihnen ein Sprichwort, das durch ihn berühmt geworden ist: „Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat.
Bis heute scheiden sich an Jesus die Geister. Manchmal habe ich den Eindruck, dass unser „christliches Abendland“ heute dem Nazareth von damals ähnlich ist. Man beruft sich auf „christliche Werte“, aber ist Jesus wirklich bei uns willkommen?
Wundert er sich auch über unseren Unglauben?
Ich denke schon.
Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr
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