Lk 10, 38-42: Marta und Maria
Dienstag, 27. Woche
In jener Zeit
38kam Jesus in ein Dorf und eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf.
39Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu.
40Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen!
41Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen.
42Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden.
Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net
Betrachtung: Marta und Maria
Mir ist aufgefallen, dass die Marta und Maria Erzählung genau zwischen dem Gleichnis des barmherzigen Samariters und dem Vater unser steht. Unmittelbar vor dem heutigen Evangelium wird in der Bibel die Szene des Samariters übermittelt der eingreift und hilft, der tätig wird. Und unmittelbar danach lehrt Jesu die Jünger zu beten.
Hat das nicht etwas mit dem heutigen Evangelium zu tun?
Da ist Marta, die sich um andere kümmert wie der barmherzige Samariter und Maria, die im Zwiegespräch mit Jesus ihre Zeit verbringt.
Beides ist im Christenleben wichtig. Wir müssen helfend die Hände regen wie der Samariter und wie Marta, wir dürfen aber auch betend die Hände falten und Zeit mit Gott verbringen wie Maria.
Aber warum tadelt Jesus Marta? Was Jesus bei Marta tadelt, war nicht, dass sie diente, sondern dass sie jetzt diente. Sie hatte nicht erkannt, dass es jetzt wichtiger war die Arbeit ruhen zu lassen und Zeit mit Jesus zu verbringen.
Jesus sah, wie Marta unter der Fülle ihrer Arbeit den Augenblick versäumte, in welcher ER ihr etwas sagen wollte.
Wir moderne Menschen neigen eher dazu so wie Marta zu sein: immer in Aktion, immer etwas zu tun. Keine Zeit, schnell, schnell.
Die Haltung der Maria kommt vielleicht etwas zu kurz. Auch bei uns Priestern.
Erfahrene Menschen sagen: Du musst Zeit für Gott reservieren, so wie Maria die Arbeit ruhen lassen und im Gebet auf Jesus hören
Eine Stunde am Tag, einen Tag im Monat, eine längere Zeit im Jahr.
Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr
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