Lk 12, 49-53: Der Vater gegen den Sohn
Donnerstag, 29. Woche
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
49Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!
50Ich muss mit einer Taufe getauft werden, und ich bin sehr bedrückt, solange sie noch nicht vollzogen ist.
51Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung.
52Denn von nun an wird es so sein: Wenn fünf Menschen im gleichen Haus leben, wird Zwietracht herrschen: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei,
53der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter
Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net
Betrachtung: Der Vater gegen den Sohn
Auch heute ist das Evangelium so konkret, dass man fast erschrickt.
Ich erinnere mich noch genau an Tag und Stunde in welcher ich vor fast 30 Jahren meiner Familie sagte, dass ich Priester werden möchte. Das Maschinenbaustudium war abgeschlossen und alle rechneten damit, dass ich nun auf meinem Beruf als Ingenieur arbeiten werde.
Als ich aber sagte, dass ich ein zweites Studium anstrebe, um Priester zu werden, schlug mein Vater mit der Faust auf den Tisch und sagte: „Ohne mich“. Und ab diesem Zeitpunkt war das Verhältnis zu ihm noch kühler und distanzierter als zuvor.
Das Evangelium hat einfach recht. Nicht dass ich den Konflikt suche, aber jene, die nicht verstehen, und einen Weg des Glaubens nicht bestreiten wollen, reagieren mit Ablehnung, wenn sie mit konkreten Glaubensschritten konfrontiert werden.
Bis hinein in die Familie.
Das Evangelium hat recht.
Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr
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