Lk 14, 1-6: beobachten und schweigen

 Freitag, 30. Woche: Lk 14, 1-6

1Als Jesus an einem Sabbat in das Haus eines führenden Pharisäers zum Essen kam, beobachtete man ihn genau.

2Da stand auf einmal ein Mann vor ihm, der an Wassersucht litt.

3Jesus wandte sich an die Gesetzeslehrer und die Pharisäer und fragte: Ist es am Sabbat erlaubt zu heilen, oder nicht?

4Sie schwiegen. Da berührte er den Mann, heilte ihn und ließ ihn gehen.

5Zu ihnen aber sagte er: Wer von euch wird seinen Sohn oder seinen Ochsen, der in den Brunnen fällt, nicht sofort herausziehen, auch am Sabbat?

6Darauf konnten sie ihm nichts erwidern.

Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net

 

Betrachtung: beobachten und schweigen

 

Die Pharisäer beobachteten Jesus genau.

Vielleicht beobachteten sie Jesus heimlich, aus den Augenwinkeln heraus, oder offen und direkt. Sie beobachten und suchen einen Fehler.

 

Die Pharisäer schwiegen.

Es wird nicht gesagt, ob die Pharisäer aus Verlegenheit schweigen, oder aus gehässiger und grimmiger Falschheit, sie geben sich keine Blöße. Sie warten weiter ab.

 

Sie beobachten und sie schweigen.

Noch können sie Jesus keine Fehler, keine Vergehen nachweisen. Sie warten den rechten Zeitpunkt ab, um in die Offensive zu gehen. Bald schon war es dann so weit und sie schrien: Kreuzige ihn.

 

Manchmal kommt es mir in unseren Tagen auch so vor. Die Gegner der Kirche bleiben zunächst im Hintergrund, sie beobachten und sie schweigen. Sie beobachten so lange, bis sie einen Fehler an der Kirche, an den Bischöfen und den Priestern finden und dann schreien sie los: Ans Kreuz mit ihnen.

 

Auch heute sehen wir: Das Evangelium ist keine alte Geschichte, sondern bis in unsere moderne Welt hinein sehr konkret.

 

Gott segne Sie

Edgar Wunsch, Pfr

 

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