Mt 21, 33–44: Zuletzt sandte er seinen Sohn

27. Sonntag A

 

In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohepriestern und den Ältesten des Volkes:
33Hört noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus
und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land.
34Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den Winzern, um seine Früchte holen zu lassen.
35Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten sie, den andern brachten sie um, wieder einen anderen steinigten sie.

36Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal; mit ihnen machten sie es genauso.

37Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben.
38Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn umbringen, damit wir sein Erbe in Besitz nehmen.
39Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um.
40Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt: Was wird er mit jenen Winzern tun?
41Sie sagten zu ihm: Er wird diese bösen Menschen vernichten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist.
42Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; vom Herrn ist das geschehen und es ist wunderbar in unseren Augen?
44Und wer auf diesen Stein fällt, wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen.
43Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die Früchte des Reiches Gottes bringt.

Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net

 

Betrachtung: Zuletzt sandte er seinen Sohn

 

Zuletzt sandte Gott seinen Sohn. Ja, der Vater sandte seinen Sohn, Jesus, auch im heutigen Gleichnis. Jesus kommt mitten hinein in den Weinberg, mitten hinein in die Arbeit der Erntezeit.

 

Helmut Thielicke hat gute Gedanken (Das Bilderbuch Gottes, Reden über die Gleichnisse Jesu, 140)

 

„Mir ist es immer ein Trost, dass fast alle Geschichten mit Jesus, in die die Menschen verwickelt wurden, an einem nüchternen Werktag passieren, wo man sich ranhalten muss. Die Jünger erwischt es beim Fischen, die Zöllner an ihren Zollschranken. Und wenn es nicht die Arbeit ist, dann ist es eine Not. Wenn man Aussatz hat, wenn die kleine Tochter gestorben ist, wenn man blind und lahm ist, immer dann kommt Jesus.

Wenn dieser Jesus einem im Bereich unseres größten Zeitkontingentes, nämlich eben im Routinebetrieb unseres Alltags, nichts angeht, wenn er hier nicht der Erlöser ist, dann nützen einem die Sonntage auch nichts.

 

Darum tut es uns gut, dass mit den Weingärtner die Situation unserer Arbeit und unseres Alltages angesprochen wird. Gott will immer in die elementaren Bezirke unseres Lebens.“

 

Im heutigen Gleichnis kommt Jesus mitten hinein in die Arbeit.

Darum sollte ich damit rechnen, dass es auch bei mir so ist.

 

Der Sonntag ist wichtig, aber es gibt sechs Werktage und die Wahrscheinlichkeit, dass mich Gott an den Werktagen packt ist groß. Wie verhalte ich mich dann?
Wie die Winzer im Gleichnis, oder unterbreche ich kurz meine Arbeit und freue mich über die Gegenwart Gottes?

 

Gott segne Sie

Edgar Wunsch, Pfr

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