Lk 14, 12-14: es wird dir vergolten werden

Montag, 31. Woche: Lk 14, 12-14

 

In jener Zeit

12sprach Jesus zu einem der führenden Pharisäer, der ihn zum Essen eingeladen hatte: Wenn du mittags oder abends ein Essen gibst, so lade nicht deine Freunde oder deine Brüder, deine Verwandten oder reiche Nachbarn ein; sonst laden auch sie dich ein, und damit ist dir wieder alles vergolten.

13Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein.

14Du wirst selig sein, denn sie können es dir nicht vergelten; es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten.

Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net

 

Betrachtung: es wird dir vergolten werden

 

Zum heutigen Evangelium fällt mir eine Geschichte ein, die ich einmal gehört habe, die Quelle ist mir leider unbekannt.

 

Sein ganzes Leben hatte sich nur ums Geld gedreht. Bevor er starb, befahl der Reiche seinen Söhnen, ihm einen Beutel voll Gold in den Sarg zu legen. Als er gestorben war und im Himmel ankam, quälten ihn Hunger und Durst.

Da entdeckte er plötzlich eine Theke mit Speisen und Getränken — wie im Wartesaal eines großen Bahnhofs. „Es ist", sagte er zufrieden zu sich, „hier unge­fähr wie auf der Erde. Gut, dass ich Gold bei mir habe."

 

Er trat an die Theke und dachte: Billig, sehr billig! — „Und das hier?" Er zeigte auf ein appetitliches Pastetchen. "Ein Cent", war die Antwort des Dieners, den das Staunen des Reichen belustigte. „Nun, wenn das so ist, so geben Sie mir bitte zehn Sardinen und fünf Pastetchen auf den Teller; und dazu noch ein Glas Cola." Der Diener beeilte sich aber gar nicht. „Bei uns muss zuerst bezahlt werden", sagte er trocken. „Mit Vergnügen!", erwiderte der Reiche und drückte ihm ein Goldstück in die Hand.

Der Mann drehte das Goldstück hin und her und sagte: „Tut mir Leid, das ist kein Cent." Ich werde wechseln müssen, wenn man hier nur Cents nimmt, dachte der Reiche und befahl seinen Söhnen im Traum: „Nehmt das Gold aus dem Sarg und gebt mir einen Beutel mit Cents!" Die Söhne nahmen das Gold weg und legten einen Sack mit Cent-Stücken hinein.

 

Damit trat der Reiche triumphierend an die Theke. „Nun habe ich Kleingeld, geben Sie mir rasch, was ich bestellt habe, ich bin unheimlich hungrig und durstig." — „Bei uns wird zuerst bezahlt", war die schon bekannte Antwort. „Bitte, hier!" Und damit gab der Reiche ihm eine Handvoll Cents.

 

Der Diener sah das Geld an und sagte lächelnd: "Wie ich sehe, haben Sie auf der Erde wenig gelernt. Wir nehmen hier nicht Cents an, die Sie besitzen, sondern nur die, welche Sie verschenkt traben. Denken Sie nach. Haben Sie schon einmal einem Bettler einen Cent gege­ben? Haben Sie Hilfe geleistet?"

Der Reiche dachte nach, fand aber nichts.

Er hatte nie auch nur eine Münze verschenkt.

 

Gott segne Sie

Edgar Wunsch, Pfr

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