Lk 16, 1-8: der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters
Freitag, 31. Woche: Lk 16, 1-8
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
1Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen.
2Darauf ließ er ihn rufen und sagte zu ihm: Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du kannst nicht länger mein Verwalter sein.
3Da überlegte der Verwalter: Mein Herr entzieht mir die Verwaltung. Was soll ich jetzt tun? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht, und zu betteln schäme ich mich.
4Doch - ich weiß, was ich tun muss, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin.
5Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem andern, zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig?
6Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich gleich hin, und schreib „fünfzig“.
7Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, und schreib „achtzig“.
8Und der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes.
Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net
Betrachtung: der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters
Alles beginnt mit einer Denunziation. Der Verwalter wird der Untreue beschuldigt. Der Chef, ein reiche Mann, prüft die Anschuldigung jedoch nicht erst nach, was er eigentlich tun müsste, sondern er entlässt den Verwalter auf der Stelle. Eine Anschuldigung genügt, und der Chef kündigt seinem Verwalter. Ich finde das ist unfair.
Der reiche Mann scheint ein ziemlich gewissenloser Chef zu sein. Er ist brutal und unkorrekt.
So finde ich es klug, dass der Verwalter zunächst den kleinen Bauern und Schuldnern durch einen kleinen Trick hilft. Bevor der Verwalter dem ohnehin schon reichen, aber ungerechten Chef auf Kosten der kleinen Landarbeiter zu noch mehr Reichtum verhilft, lässt er nun den sozial schlechter gestellten Arbeitern eine Hilfe zukommen.
Sicher, Jesus nennt den Verwalter einen „unehrlichen Verwalter“. Er verurteilt also sein Handeln. Aber trotzdem kann ich das Handeln des Verwalters irgendwie verstehen.
Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr
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