Lk 17, 11-19: Sie blieben in der Ferne stehen

Mittwoch, 32. Woche

1Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa.

12Als er in ein Dorf hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen

13und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns!

14Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, zeigt euch den Priestern! Und während sie zu den Priestern gingen, wurden sie rein.

15Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme.

16Er warf sich vor den Füßen Jesu zu Boden und dankte ihm. Dieser Mann war aus Samarien.

17Da sagte Jesus: Es sind doch alle zehn rein geworden. Wo sind die übrigen neun?

18Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden?

19Und er sagte zu ihm: Steh auf und geh! Dein Glaube hat dir geholfen.

Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net

 

Betrachtung: Sie blieben in der Ferne stehen

Sie blieben in der Ferne stehen. Schon damals gab es Abstandsregeln nicht nur bei uns heute, in Zeiten von Corona. Die Aussätzigen müssen in der Ferne stehen bleiben. Sie trauen sich nicht näher heran, sie dürfen auch nicht näher herankommen.

Wie gut, dass wir nicht in der Ferne stehen bleiben müssen um Jesus zu begegnen. In der Kommunion sind wir IHM ganz nahe, so nahe, dass wir IHN sogar auf den Händen tragen können. IHN berühren können.

Geht und zeigt euch den Priestern. Das ist ein sehr kühles Wort, das Jesus den 10 Aussätzigen sagt. Wir würden uns wünschen, dass Jesus ein Wort des Trostes für diese armen Kreaturen hat, oder dass er sogar ein Heilungsgebet über ihnen spricht. Nichts von allem.

Kennen Sie dies nicht auch? Ist Gott nicht manchmal auch recht kühl zu uns. Wir spüren IHN nicht, wir merken nichts von diesem Gott der Liebe. Da ist kein Wort des Trostes und erst recht keine Heilung in der Krankheit. ….

Zweifel dürfen sein. Wundern sie sich nicht über Glaubenszweifel, sondern danken sie Gott, wenn sie trotz Zweifel doch noch einen Hilfeschrei, ein Gebet, über Ihre Lippen bringen. Die Aussätzigen konnten auch nur noch sagen. Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns!

Gott segne Sie,

Edgar Wunsch, Pfr

 

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