Lk 17, 1-6: so sollst du ihm vergeben.

Montag, 32. Woche

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

1Es ist unvermeidlich, dass Verführungen kommen. Aber wehe dem, der sie verschuldet.

2Es wäre besser für ihn, man würde ihn mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer werfen, als dass er einen von diesen Kleinen zum Bösen verführt.

3aSeht euch vor!

3bWenn dein Bruder sündigt, weise ihn zurecht; und wenn er sich ändert, vergib ihm.

4Und wenn er sich siebenmal am Tag gegen dich versündigt und siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: Ich will mich ändern!, so sollst du ihm vergeben.

5Die Apostel baten den Herrn: Stärke unseren Glauben!

6Der Herr erwiderte: Wenn euer Glaube auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, würdet ihr zu dem Maulbeerbaum hier sagen: Heb dich samt deinen Wurzeln aus dem Boden, und verpflanz dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen.

Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net

 

Betrachtung: so sollst du ihm vergeben.

 

Den mittleren Teil des heutigen Evangeliums überfliegen wir gerne.

 

Wir stimmen dem Anfang im Evangelium zunächst zu, dass Verführungen kommen, denken dabei aber oft an die anderen, an die Strukturen, an die Geistesströmungen unserer Gesellschaft, die uns verführen.

 

Das Ende des Evangeliums weckt hoffentlich die Sehnsucht nach einem stärkeren Glauben in uns. Aber es sollte nicht eine Sehnsucht nach einem Wunder-Glauben sein, sondern eine Sehnsucht nach einem Glauben, der sich voll Vertrauen an Jesus bindet, egal was kommt.

 

Den mittleren Teil des heutigen Textes dagegen überlesen wir gerne, dabei sind wir hier jedoch im Zentrum des Evangeliums angelangt. Ich kann mich nicht herausreden, dass die anderen gemeint sind. Jesus meint mich und dich, der du gerade diese Zeilen liest. Also: Denke einmal nach, wem du heute noch zu vergeben hast.

 

Weiter gilt: Bevor ich nicht bereit bin dem anderen immer und immer wieder zu vergeben, macht es keinen Sinn um einen größeren Glauben zu bitten. Jesus hat diese Reihenfolge nicht zufällig gewählt.

Erst vergeben dann bitten.

Wir spüren: Wir haben also alle noch etwas zu tun

 

Gott segne Sie

Edgar Wunsch, Pfr

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