Als er in ein Dorf hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns!

 

Lk 17, 11-19     Mittwoch, 32. Woche

 

AdobeStock_162272969
Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa. Als er in ein Dorf hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns! Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, zeigt euch den Priestern! Und während sie zu den Priestern gingen, wurden sie rein. Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu zu Boden und dankte ihm. Dieser Mann war aus Samarien. Da sagte Jesus: Es sind doch alle zehn rein geworden. Wo sind die übrigen neun? Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden? Und er sagte zu ihm: Steh auf und geh! Dein Glaube hat dir geholfen.


Manche Menschen meinen, dass sie nur von Gott erhört werden, wenn sie einen starken, unerschütterlichen Glauben haben. Andere wagen erst gar nicht Jesus um Heilung einer Krankheit zu bitten, weil sie auch Zweifel und Fragen in sich selbst verspüren.

 

Die Aussätzigen kommen ohne Glauben

Zum Glück schildert uns Lukas aber das heutige Evangelium, denn es zeigt uns, dass für Gott kein Glaube notwendig ist, um Wunder zu vollbringen, Gebete zu erhören und Kranke zu heilen. Alle zehn Aussätzige kamen ohne Glaube an Jesus. Sie sehen in Jesus einen Lehrer, aber nicht den Messias, darum nennen sie Jesus „Meister“. Aber dennoch wurden alle zehn von ihrem Aussatz geheilt. Der Samariter hat neben der körperlichen Heilung auch eine Heilung seiner Seele erfahren. Die Heilung führte ihn zum Glauben an Jesus als den Messias. Darum sagte Jesus zu ihm: Dein Glaube hat dir geholfen.

 

Die Aussätzigen kommen mit Hoffnung

Die Aussätzigen hatten gehört, dass Jesus an anderen Orten bereits viele Menschen geheilt hatte. Da er gerade in der Nähe war, wollten sie auch ihr Glück versuchen. Sie kamen ohne Glaube an den Messias, aber dafür mit einer großen Portion Hoffnung und Sehnsucht nach Heil und Heilung. Sie hofften, dass jener, der bereits anderen geholfen hatte, auch ihnen helfen würde.

 

Welcher Trost für uns

Auch wenn wir keinen bergeversetzenden Glauben haben, dürfen wir mit allem, was uns bewegt, zu Jesus kommen. Unser Glaube ist manchmal klein und von Zweifeln angenagt, aber Hoffnung und Sehnsucht auf Heil hat jeder von uns genug in seinem Herzen. Wenn unser Glaube klein und schwach ist, dann nehmen wir einfach unsere Hoffnung und unsere Sehnsucht auf Heil und gehen damit zu Jesus. Jesus schaut dann nicht auf unseren kleinen Glauben, sondern auf unsere große Sehnsucht.

 

Gott segne Sie

Edgar Wunsch, Pfr

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Alle, die vom Geist bestimmt sind, trachten nach dem, was dem Geist entspricht.

Was Harry Potter mit der Schweigespirale in unserer Gesellschaft zu tun hat.

Sternsinger nur mit weißer Hautfarbe?

Der Herr und Mose redeten miteinander, wie Menschen miteinander reden.

Evangelium vom nächsten Sonntag - Taufe des Herrn

Ergreife das ewige Leben.

Luthers fahrender Platzregen

Reich - Arm

Hab keine Angst vor diesem Henker.

Currywurst im Sinkflug - Hoffnung Ade