Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.

 

Lk 17, 7-10      Dienstag, 32. Woche

 

In jener Zeit sprach Jesus: Wenn einer von euch einen Sklaven hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Nimm gleich Platz zum Essen? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich, und bediene mich; wenn ich gegessen und getrunken habe, kannst auch du essen und trinken. Bedankt er sich etwa bei dem Sklaven, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde? So soll es auch bei euch sein. Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.


Die anderen beiden Gleichnisse vom Knecht und vom Herrn im Lukasevangelium handeln davon, dass der Herr noch weit weg ist und zu einer unbekannten Stunde wieder nach Hause kommt. (Lk 12,35 - 48; 19,12 - 27)

 

Gott ist der Herr

Im heutigen Gleichnis dagegen ist es umgekehrt. Der Herr ist zu Hause und wartet auf den Knecht, der am Abend von der Arbeit zurückkommt. Das Evangelium heute ist ziemlich hart. Der Herr bedankt sich nicht für die Arbeit des Knechtes, er belohnt ihn nicht und er gönnt ihm auch keine Ruhepause, denn sofort muss er weiter arbeiten und das Abendessen des Herrn bereiten.

 

Gott ist der Herr

Gott sitzt eben nicht in einem Stuhlkreis mitten unter uns und bespricht wie in einem synodalen Prozess auf Augenhöhe und gleichberechtigt die Probleme der Kirche. Gott ist der Herr! Der Mensch ist nur am rechten Platz, wenn er weiß, dass er der Diener ist. Der Herr, Gott, hat das sagen. Er bestimmt, und zwar: Top down.

 

Gott ist der Herr

Wir haben kein Recht darauf, Gott gegenüber Ansprüche zu stellen. Wir erfüllen nur die Aufgabe, die er uns aufgetragen hat. Das Paradoxe dabei ist: Je mehr wir darauf verzichten selbst bestimmen zu wollen, desto freier werden wir. Dienen wir Gott als Knechte und Mägde, dann werden wir mit der Zeit spüren, dass als Lohn ein innerer Friede in unser Herz einziehen wird.

 

Es grüßt sie: Edgar Wunsch, Pfarrer

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