Mt 14, 1-12: Herodes und Johannes

Samstag, 17. Woche

 

1In jener Zeit hörte der Tetrarch Herodes, was man von Jesus erzählte.

2Er sagte zu seinem Gefolge: Das ist Johannes der Täufer. Er ist von den Toten auferstanden; deshalb wirken solche Kräfte in ihm.

3Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und in Ketten ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus.

4Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, sie zur Frau zu nehmen.

5Der König wollte ihn deswegen töten lassen, fürchtete sich aber vor dem Volk; denn man hielt Johannes für einen Propheten.

6Als aber der Geburtstag des Herodes gefeiert wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor den Gästen. Und sie gefiel Herodes so sehr,

7dass er schwor, ihr alles zu geben, was sie sich wünschte.

8Da sagte sie auf Drängen ihrer Mutter: Lass mir auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes herbringen.

9Der König wurde traurig; aber weil er einen Schwur geleistet hatte - noch dazu vor allen Gästen -, befahl er, ihr den Kopf zu bringen.

10Und er ließ Johannes im Gefängnis enthaupten.

11Man brachte den Kopf auf einer Schale und gab ihn dem Mädchen, und sie brachte ihn ihrer Mutter.

12Die Jünger des Johannes aber holten den Leichnam und begruben ihn. Dann gingen sie zu Jesus und berichteten ihm alles.

Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net

 

 

Betrachtung:  Herodes und Johannes

 

Ich denke, dass etwas von Herodes in einem jeden von uns steckt. Herodes war wohl schwach, war eitel, ängstlich, sinnlich verführbar, aber er war nicht durchweg böse.

Die Bibel sagt. Er hielt Johannes für gerecht.

Er erkennt in Johannes den Boten Gottes, aber trotzdem ist er zu feige – aus welchem Grund auch immer – um im Entscheidenden Moment Farbe zu bekennen und den sinnlosen Mord zu verhindern.

 

Steckt dies nicht auch in uns? Nicht so stark und ausgeprägt wie bei Herodes, aber dennoch vorhanden.

Wir sehen oder hören von einem Unrecht und schweigen und greifen nicht ein.

Wir fürchten um unseren guten Ruf und reden „um die Sache herum“

Etwas von Herodes ist auch in uns. Wir gehen gerne in die Kirche. Hören gern das Evangelium es gefällt uns, wenn wir mit dem Religiösen in Berührung kommen, aber es ist dann auch so, dass wir der Gefahr ausgesetzt sind dabei stehen zu bleiben. Einen guten Gedanken nicht umzusetzen einem Impuls nicht zu folgen, ein gutes Wort nicht zu sagen. Auch wir spielen hier und da mit der Gnade.

So liegt in jedem Ruf Gottes die Forderung: Jetzt! Folge der Gnade.


Gott segne Sie

Edgar Wunsch, Pfr

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