Mt 15, 21–28: Brotkrumen
20. Sonntag A
In jener Zeit
21 zog
sich Jesus in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück.
22Und
siehe, eine kanaanäische Frau aus jener Gegend kam zu ihm
und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von
einem Dämon gequält.
23Jesus
aber gab ihr keine Antwort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten: Schick sie
fort, denn sie schreit hinter uns her!
24Er
antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses
Israel gesandt.
25Doch sie kam, fiel
vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir!
26Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und
den kleinen Hunden vorzuwerfen.
27Da entgegnete sie: Ja, Herr! Aber selbst die kleinen Hunde essen von
den Brotkrumen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.
28Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Es soll dir geschehen, wie du willst. Und
von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt.
Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net
Betrachtung: Brotkrumen
Diese
mutige und tapfere Frau, die eigentlich gar nicht zum auserwählten Volk der
Israeliten gehört, ist für uns eingefleischte Christen ein wunderbares Vorbild
und Beispiel. Sie gibt sich mit den Brosamen zufrieden, die vom Tisch
herabfallen.
Wenn aber schon die Brosamen, die Reste die von der Mahlzeit übrig bleiben, für
die Heiden eine solche Wirkung haben, dass ihre Tochter geheilt wird, wie
gewaltig muss dann das sein, was Jesus seinem eigenen Volk anzubieten hat.
Wie gewaltig ist das, was der Herr uns in den Sakramenten anzubieten hat. Wie gewaltig ist das, was er uns durch das Geheimnis der Kirche geschenkt hat.
Für uns ist das alles so selbstverständlich geworden. Diese tapfere Heidin zieht aus den Brosamen, die vom Tisch herabfallen, mehr Heil und Gnade auf sich herab als wir Christen aus einem ganzen Laib Brot im Korb auf unserm Tisch.
Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr
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