Mt 16, 21–27: Tritt hinter mich, du Satan!

 22. Sonntag A

 

In jener Zeit
21 begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären: Er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten und Hohepriestern und Schriftgelehrten vieles erleiden, getötet und am dritten Tag auferweckt werden.
22Da nahm ihn Petrus beiseite und begann, ihn zurechtzuweisen, und sagte: Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen!
23Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Tritt hinter mich, du Satan! Ein Ärgernis bist du mir, denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.
24Darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
25Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es finden.
26Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen?
27Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters kommen und dann wird er jedem nach seinen Taten vergelten.

Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net

 

Betrachtung: Tritt hinter mich, du Satan!

 

„Jesus sagt: „Wenn einer hinter mir her gehen will…“.

Um hinter jemandem hergehen zu können, muss ich ihn sehen können. Ich muss meinen Blick auf ihn richten und seinen Fußspuren folgen. Auf der Ebene ist es leicht jemandem zu folgen, ein Blick aus der Ferne genügt und ich kenne die Richtung in welche ich gehen muss um zu folgen.

Aber was ist, wenn das Gelände zerklüftet und unübersichtlich ist, wenn eine Kreuzung auf die andere folgt, wenn ich leicht die Spur verlieren kann?
Nun, dann muss ich dicht aufschließen um den Blickkontakt nicht zu verlieren, dann muss ich ganz nahe bei dem sein, der vorausgehet und die Richtung zeigt.

Ich frage mich, ob wir in unserer Kirche nicht irgendwie die Richtung verloren haben, ob wir nicht aus der Spur gekommen sind. Wir wissen nicht so richtig wie wir den Glaubensverlust aufhalten und den Schwund der Kirchenbesucher stoppen können. Wir drehen uns in unseren wirren Tagen im Kreis und suchen vergeblich nach einem Weg aus der Krise.

·         Kann es daran liegen, dass wir den Blickkontakt auf Jesus verloren haben?

·         Kann es daran liegen, dass wir, satt hinter Jesus her zu laufen, ihm vorangehen.

·         Kann es daran liegen, dass wir selbst, ohne auf Jesus zu schauen und uns von ihm die Richtung zeigen zu lassen, selbst den Weg finden möchten.

Ja, dies scheint mir tatsächlich ein Grund für die Krise in der Kirche zu sein.

Es ist eine schwierige Zeit und deshalb müssten wir nahe bei dem sein der die Richtung zeigen möchte. Wir müssten direkt hinter dem gehen der vor uns ist und vorangeht, Jesus.

 

„Tritt hinter mich, Satan“ sagt Jesus zu Petrus. Der Satan möchte uns dazu verführen nicht hinter Jesus her zu laufen, sondern Jesus voranzugehen. Nicht wir sollen Jesus folgen, sondern Jesus soll uns nachgehen und das tun was wir ihm sagen. Das ist die Absicht des Satans.

 

Aber auch heute gilt wieder: Nicht auf die anderen schauen, sondern zuerst ins eigene Herz. Wie ist es bei mir? Folge ich Jesus, oder habe ich meine eigenen Wege und Pläne?

 

Gott segne Sie

Edgar Wunsch, Pfr

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