Die eherne Schlange

 


Dienstag, 5. Fast Wo 
Num 21, 4-9

 






In jenen Tagen

4brachen die Israeliten vom Berg Hor auf und schlugen die Richtung zum Schilfmeer ein, um Edom zu umgehen. Unterwegs aber verlor das Volk den Mut,

5es lehnte sich gegen Gott und gegen Mose auf und sagte: Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt? Etwa damit wir in der Wüste sterben? Es gibt weder Brot noch Wasser. Dieser elenden Nahrung sind wir überdrüssig.

6Da schickte der Herr Giftschlangen unter das Volk. Sie bissen die Menschen, und viele Israeliten starben.

7Die Leute kamen zu Mose und sagten: Wir haben gesündigt, denn wir haben uns gegen den Herrn und gegen dich aufgelehnt. Bete zum Herrn, dass er uns von den Schlangen befreit. Da betete Mose für das Volk.

8Der Herr antwortete Mose: Mach dir eine Schlange, und häng sie an einer Fahnenstange auf! Jeder, der gebissen wird, wird am Leben bleiben, wenn er sie ansieht.

9Mose machte also eine Schlange aus Kupfer und hängte sie an einer Fahnenstange auf. Wenn nun jemand von einer Schlange gebissen wurde und zu der Kupferschlange aufblickte, blieb er am Leben.

  

Die Schlangen
Pharaonen der damaligen Zeit (z. B. Ramses II) werden oft mit einer Schlange auf der Stirn abgebildet. In Ägypten war die Schlange das Symbol für königliche und göttliche Macht. Sie war Teil des Diadems, das die Pharaonen trugen. Die Schlange war ein Symbol, ein Zeichen für göttliche Kraft und Autorität. Als Moses Gott in Dornbusch begegnete, verwandelte sich sein Stab in eine Schlange. Moses musste diese Schlange packen. Wenn nun Mose aufgefordert wurde, die Schlange zu packen, dann darf man dies auch so verstehen: Auf Moses, packe den Pharao und in deiner Hand wird er sich in ein trockenes Stück Holz verwandeln. 

Richte die Schlange auf.
Die Israeliten waren sich also bewusst, dass die Schlange ein Zeichen für göttliche Macht ist. Moses benutzte ein religiöses Zeichen der Ägypter (die Schlange), deutet es aber um auf Jahwe. Moses sollte etwas sehr Kluges tun. Er soll ein bereits bekanntes Zeichen nehmen, es aber von seinem Sinn her umdeuten. 

Auch die Christen haben später Bräuche und Symbole ihrer Umwelt aufgegriffen und umgedeutet. (An Weihnachten feiern Christen weltweit die Geburt Jesu. Dabei ist der 25. Dezember wahrscheinlich nicht der wahre Geburtstag Christi. Denn Geburtstag Jesu hat man auf einen Tag in die Nähe der Wintersonnenwende gelegt. Ein heidnischer Sonnenkult wurde umgedeutet. An Weihnachten werden die Tage wieder länger. Die Nacht verschwindet, weil Christus in die Welt kommt.) 

Jeder wird am Leben bleiben, wenn er sie ansieht
Jesus selbst hat diese Begebenheit aus dem Alten Testament ausgelegt, denn er verwies in Johannes 3:14-15 auf sich selbst und sagte: „Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, ewiges Leben habe.“

Auf das Kreuz schauen.
Bei Treffen und Sitzungen wähle ich, wenn immer möglich, einen Platz, von dem aus ich auf das Kreuz an der Wand blicken kann. Ein Blick auf das Kreuz genügt und schon bin ich wieder innerlich mit Jesus verbunden. Nicht das Bild, das Kreuz rettet, sondern wer an dem ich das Bild und das Kreuz erinnern: Jesus

Gottes Segen wünscht
Edgar Wunsch, Pfarrer

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