Naaman wurde zornig.
Montag, 3. Fast
Wo
2 Kön 5, 1-15a
In Israel gab es
viele Aussätzige, aber keiner von ihnen wurde geheilt; nur der Syrer Naaman (Lk
4,27)
Lesung aus dem
zweiten Buch der Könige
1Naaman, der Feldherr
des Königs von Aram, galt viel bei seinem Herrn und war angesehen; denn durch
ihn hatte der Herr den Aramäern den Sieg verliehen. Der Mann war tapfer, aber
an Aussatz erkrankt.
2Nun hatten die
Aramäer bei einem Streifzug ein junges Mädchen aus dem Land Israel verschleppt.
Es war in den Dienst der Frau Naamans gekommen.
3Es sagte zu seiner
Herrin: Wäre mein Herr doch bei dem Propheten in Samaria! Er würde seinen
Aussatz heilen.
4Naaman ging zu
seinem Herrn und meldete ihm: Das und das hat das Mädchen aus Israel gesagt.
5Der König von Aram
antwortete: So geh doch hin; ich werde dir ein Schreiben an den König von
Israel mitgeben. Naaman machte sich auf den Weg. Er nahm zehn Talente Silber,
sechstausend Schekel Gold und zehn Festkleider mit
6und überbrachte dem
König von Israel das Schreiben. Es hatte folgenden Inhalt: Wenn jetzt dieser
Brief zu dir gelangt, so wisse: Ich habe meinen Knecht Naaman zu dir geschickt,
damit du seinen Aussatz heilst.
7Als der König von
Israel den Brief gelesen hatte, zerriss er seine Kleider und rief: Bin ich denn
ein Gott, der töten und zum Leben erwecken kann? Er schickt einen Mann zu mir,
damit ich ihn von seinem Aussatz heile. Merkt doch und seht, dass er nur Streit
mit mir sucht.
8Als der Gottesmann
Elischa hörte, der König von Israel habe seine Kleider zerrissen, ließ er ihm
sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Naaman soll zu mir kommen; dann
wird er erfahren, dass es in Israel einen Propheten gibt.
9So kam Naaman mit
seinen Pferden und Wagen und hielt vor dem Haus Elischas.
10Dieser schickte
einen Boten zu ihm hinaus und ließ ihm sagen: Geh und wasch dich siebenmal im
Jordan! Dann wird dein Leib wieder gesund, und du wirst rein.
11Doch Naaman wurde
zornig. Er ging weg und sagte: Ich dachte, er würde herauskommen, vor mich
hintreten, den Namen Jahwes, seines Gottes, anrufen, seine Hand über die kranke
Stelle bewegen und so den Aussatz heilen.
12Sind nicht der
Abana und der Parpar, die Flüsse von Damaskus, besser als alle Gewässer
Israels? Kann ich nicht dort mich waschen, um rein zu werden? Voll Zorn wandte
er sich ab und ging weg.
13Doch seine Diener
traten an ihn heran und redeten ihm zu: Wenn der Prophet etwas Schweres von dir
verlangt hätte, würdest du es tun; wie viel mehr jetzt, da er zu dir nur gesagt
hat: Wasch dich, und du wirst rein.
14So ging er also zum
Jordan hinab und tauchte siebenmal unter, wie ihm der Gottesmann befohlen
hatte. Da wurde sein Leib gesund wie der Leib eines Kindes, und er war rein.
15aNun kehrte er mit
seinem ganzen Gefolge zum Gottesmann zurück, trat vor ihn hin und sagte: Jetzt
weiß ich, dass es nirgends auf der Erde einen Gott gibt außer in Israel.
Der
Syrer Naaman.
Naaman war ein
äußerst fähiger Soldat, ein Feldherr. Geballte, kraftstrotzende Männlichkeit
ist jedoch kein Schutz vor Krankheiten, die das Leben gefährden. Die Kunst der
Ärzte hat offensichtlich versagt und das Einzige, was ihm jetzt noch helfen
kann, ist die Hilfe Gottes.
Wohl dem, der glauben kann, denn in der äußersten Not hat er immer noch einen Rettungsanker, an dem er sich festhalten kann. Der Segen Gottes bleibt, auch wenn die Krankheit an den Kräften des Lebens zehrt.
So
kam Naaman … und hielt vor dem Haus Elischas.
Wer Erfahrungen mit
dem lebendigen Gott machen will, muss wissen, wo das möglich ist. Naaman musste
eine lange Reise auf sich nehmen, um zu Elischa zu gelangen.
Eine Gottesbegegnung ist dort möglich, wo Menschen miteinander die Hände falten, die Knie beugen und Jesus als ihren Herrn anrufen und nachfolgen. Auch in unseren Tagen muss man manchmal einige Kilometer fahren, um sich gemeinsam mit anderen auf den Weg zu Gott zu machen.
Doch
Naaman wurde zornig.
Der Prophet Eliza hat
einen Vorschlag, aber Naaman kann diesen nicht akzeptieren und weniger noch
verstehen. Die Dimension des Glaubens war ihm verborgen, er war innerlich und
geistlich nicht auf diese Begegnung vorbereitet. Er wird zornig.
Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr
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