Gewissenserforschung

 


Montag, 2. Fast Wo

Dan 9, 4b-10

 






4bHerr, du großer und Furcht erregender Gott, du bewahrst denen, die dich lieben und deine Gebote halten, deinen Bund und deine Gnade.

5Wir haben gesündigt und unrecht getan, wir sind treulos gewesen und haben uns gegen dich empört; von deinen Geboten und Gesetzen sind wir abgewichen.

6Wir haben nicht auf deine Diener, die Propheten, gehört, die in deinem Namen zu unseren Königen und Vorstehern, zu unseren Vätern und zu allen Bürgern des Landes geredet haben.

7Du, Herr, bist im Recht; uns aber steht bis heute die Schamröte im Gesicht, den Leuten von Juda, den Einwohnern Jerusalems und allen Israeliten, seien sie nah oder fern in all den Ländern, wohin du sie verstoßen hast; denn sie haben dir die Treue gebrochen.

8Ja, Herr, uns steht die Schamröte im Gesicht, unseren Königen, Oberen und Vätern; denn wir haben uns gegen dich versündigt.

9Aber der Herr, unser Gott, schenkt Erbarmen und Vergebung. Ja, wir haben uns gegen ihn empört.

10Wir haben nicht auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, gehört und seine Befehle nicht befolgt, die er uns durch seine Diener, die Propheten, gegeben hat.

 

Die heutige Lesung aus dem Buch Daniel ist eigentlich eine prima Gewissenserforschung für eine Beichte in der Fastenzeit. 

… du großer und Furcht erregender Gott …
Ist Gott für mich nur der liebe nette Onkel mit weißem Bart, der zu allem gütig "Ja und Amen" sagt oder bin ich mir bewusst, dass ich vor Gott einmal Rechenschaft ablegen muss über mein Leben?

... Wir haben gesündigt …
Alles, von dem sie den Eindruck haben, dass es besser wäre, wenn andere nicht davon wüssten, könnte eine Sünde sein. Überlegen Sie einmal! 

… deine Gebote halten …
Sie kennen ja die Zehn Gebote. Gehen Sie die Gebote einmal durch und schauen Sie, ob sie die Gebote gehalten haben. 

… wir sind treulos gewesen …
Habe ich jemandem ein Versprechen gegeben und es gebrochen? War ich untreu in der Ehe? War ich untreu, meinen eigenen Vorsätzen gegenüber? War ich untreu Gott gegenüber, indem ich seine Gegenwart in Gebet und Gottesdienst nicht gesucht habe?

… gegen dich empört …
Habe ich Gott angeklagt für die Kriege, Unglücke, Katastrophen, die sich auf unserer Erde oder sogar in meinem eigenen Leben ereignen? Habe ich nicht bedacht, dass die Ursache von Leid, Not und Tränen immer bei Menschen liegt. 

… Wir haben nicht auf deine Diener, die Propheten gehört …
Höre ich auf das, was die Kirche lehrt? Weiß ich überhaupt, was die Kirche lehrt oder orientiere ich mich an Spiegel, Stern, Tagesschau und Bildzeitung? 

… du, Herr, bist im Recht …
Möchte ich immer Recht haben, meinen Willen durchsetzen? 

… uns aber steht bis heute die Schamröte im Gesicht …
Warum steht den Menschen in der Lesung die Schamröte im Gesicht? Was haben sie getan? Schäme ich mich auch für Dinge, die ich getan habe?


Wir sehen: wieder einmal ist das alte Wort Gottes, wenn ich es an mich heranlasse, sehr konkret


Gott segne sie
Edgar Wunsch, Pfarrer


 

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