Mt 5,17-19: Ich bin gekommen um zu erfüllen
Mittwoch, 10. Woche
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
17Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.
18Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.
19Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.
Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net
Betrachtung
Ich bin gekommen, um zu erfüllen.
Wenn wir diese Stelle nicht im Großen und Ganzen der Bergpredigt sehen, dann verstehen wir Jesus nicht. Jesus erscheint fast als ein Freund der Pharisäer, denn sie waren ja diejenigen die das Gesetz bis ins Kleinste erfüllten. Und nun sollte fordert Jesus dasselbe fordern? Das ist undenkbar, denn ein buchstäbliches Festhalten an den kleinsten Gesetzesvorschriften wäre doch genau das Gegenteil von dem, was Jesus selbst in den Seligpreisungen und dann auch während der ganzen Bergpredigt fordert und gelehrt hat.
Aber Jesus spricht davon, dass er gekommen ist um das Gesetz zu erfüllen. Deutlich wird dies am Gebot der Feindesliebe. Nicht mehr Auge um Auge, sondern ab jetzt gilt: Liebe auch deine Feinde.
Nur auf diese Weise wird das Gesetz und die
Propheten bis auf den kleinsten Buchstaben hin befolgt. Wer meint, dass dies zu
radikal ist, der hat zweifelsohne recht.
Es ist so radikal, dass man fast davor zurückschreckt. Aber es gibt keinen
anderen Weg.
Gott segne Sie,
Edgar Wunsch, Pfr
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