Mittwoch, 16. Woche: Mt 13, 1-9

 

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An jenem Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich an das Ufer des Sees.

2Da versammelte sich eine große Menschenmenge um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer.

3Und er sprach lange zu ihnen in Form von Gleichnissen. Er sagte: Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen.

4Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie.

5Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war;

6als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte.

7Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat.

8Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach.

9Wer Ohren hat, der höre!

Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net

 

Betrachtung: Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie.

 

„Ein Teil der Körner fiel auf den Weg. Der Weg hat aber nicht die Aufgabe Samen aufzunehmen, sondern er ist dazu bestimmt, die Leute und den Verkehr über sich hinweggehen zu lassen. Er ist festgetreten und einigermaßen glatt. Heute sind die Wege asphaltiert. Aber es gibt auch asphaltierte, harte Herzen. …. Niemand macht einem Weg den Vorwurf, dass er kein Acker, sondern dass er hart ist. Im Gegenteil! Aber das, was auf der einen Seite ein Vorzug ist, kann auf der anderen Seite eine Belastung sein. Samen kann eben auf einem viel begangenen und glattgetretenen Weg nicht gut aufgehen.

 

Aber wer nur ein Weg ist, über den der tägliche Betrieb des Verkehrs hinweggeht, wer eine viel beschäftigte Straße ist, über die stündlich die Menschen hinweghasten und auf der keinen Augenblick Ruhe herrscht, der wird schwerlich den ewigen Samen auf sich wachsen lassen können. Die Nur- Betrieb-Menschen, die Nur-Wege-Menschen, sind die am meisten gefährdeten.

Wer nicht mehr täglich wenigstens eine Viertelstunde Acker sein kann, wer sich nicht mehr aufpflügen lässt und darauf wartet was Gott in seine Furchen legt, der hat eigentlich das Spiel im Entscheidenden schon verloren. Die Reichen und die Großen dieser Welt, deren Namen jeder kennt, weil sie Wege-Menschen sind, sind oft arme Leute. Sie meinen gefährlich leicht, sie seien etwas Großes, wenn der hastende und dichte Verkehr so ohne Unterbrechung über sie hinweggeht. Und dennoch sind sie unendlich viel ärmer als eine arme namenlose Ackerfurche, auf der es Frucht gibt.“ (Helmut Thielike, Das Bilderbuch Gottes, 64)

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