Von Spatzen und gezählten Haaren

Samstag, 14. Woche: Mt 10, 24-33

 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn. Der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie seinem Meister, und der Sklave, dass es ihm geht wie seinem Herrn. Wenn man schon den Herrn des Hauses Beelzebul nennt, dann erst recht seine Hausgenossen. Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern. Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann. Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.

Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net


Gestern haben wir noch gehört, dass den Aposteln Verfolgung und Ablehnung entgegengebracht werden wird. Heute hören wir, dass sie in all den Stürmen nicht alleine sein werden. Heute weicht das Bild der Furcht dem unendlich tröstenden Bild des Vertrauens.

Die Haare sind alle gezählt und die Spatzen pfeifen

Don Bosco hat den Spruch geprägt: Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen. Don Bosco soll sich selbst diesen Spruch gesagt haben, wenn sich ihm Widerstände entgegenstellten. Verfolgung und Ablehnung werden nicht verschwinden, aber die eigene Furcht wird sich in Vertrauen auf die Geborgenheit in der Hand des Vaters wandeln, wenn wir uns bewusst machen, dass Gott sogar jedes einzelne meiner Kopfhaare gezählt hat.

Ein ernstes Wort zum Schluss

Ein Fehler wäre es, sich nur die Rosinen aus dem Evangelium herauszupicken. Zum Nachdenken fordert der letzte Satz im Evangelium auf. Man darf nicht leichtsinnig darüber hinweggehen, sondern muss auch diese Aussage Jesu sehr, sehr ernst nehmen. Wer sich nicht zum Vater im Himmel bekennt, muss auch bereit sein, die Konsequenzen zu tragen und diese sind nicht sehr erquickend.

Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr


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