Woher hat er das alles?
Freitag, 17. Woche: Mt 13, 54-58
In jener Zeit kam Jesus in seine Heimatstadt und lehrte die Menschen dort in der Synagoge. Da staunten alle und sagten: Woher hat er diese Weisheit und die Kraft, Wunder zu tun? Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder? Leben nicht alle seine Schwestern unter uns? Woher also hat er das alles? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat und in seiner Familie. Und wegen ihres Unglaubens tat er dort nur wenige Wunder.
Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net
Betrachtung: Woher hat er das alles?
Jesus lehrte in der Synagoge. Die Leute hören ihm zu.
Ich finde es interessant, dass sich die Menschen nach der Lehre Jesu nicht darüber unterhalten, was er inhaltlich gesagt hat. Die Leute in der Synagoge unterhalten sich nicht über das, was Jesus zu ihnen gesagt hatte, sondern darüber, wie er lehrte. Sie bemerken, dass er das, was er sagt, mit einer besonderen inneren Haltung, Kraft und Weisheit weitergibt. Die Worte, die Jesus gesagt hatte, blieben offensichtlich nicht im Gedächtnis der Hörer haften, aber die Art und Weise, wie er etwas sagte, bewegte die Menschen zu der Frage: Woher hat er das alles?
Nicht was, sondern wie
Das ist etwas, das ich oft feststelle. Ich frage mich oft, warum sich die Leute, wenn sie nach einem Gottesdienst noch vor der Kirche zusammenstehen, nicht über den Inhalt der Lesung oder des Evangeliums, oder der Predigt unterhalten, sondern über das Wetter und den nächsten Friseurbesuch.
Offensichtlich erreichen die vielen gesprochenen Worte nur die Ohren der Hörer, aber nicht deren Herzen.
Aber wenn Worte keine Kraft mehr haben, dann muss das Leben sprechen. Dann müssen wir Christen so leben, dass die Leute anfangen zu fragen: Warum lebt ein Christ so, wie er lebt? Woher hat ein Christ die Kraft, so und so zu leben? Woher also hat er das alles?
Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfr
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