Glaube nur, sei ohne Furcht

Montag, 14. Woche: Mt 9,18-26

 

In jener Zeit als Jesus redete, kam ein Synagogenvorsteher, fiel vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist eben gestorben; komm doch, leg ihr deine Hand auf, dann wird sie wieder lebendig. Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern. Da trat eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt, von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes; denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er: Hab keine Angst, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und von dieser Stunde an war die Frau geheilt. Als Jesus in das Haus des Synagogenvorstehers kam und die Flötenspieler und die Menge der klagenden Leute sah, sagte er: Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Als man die Leute hinausgedrängt hatte, trat er ein und fasste das Mädchen an der Hand; da stand es auf. Und die Kunde davon verbreitete sich in der ganzen Gegend.

Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net


Jairus kommt ohne Glauben

Zunächst kommt der Synagogenvorsteher. Ein Jude, der noch nicht zum Glauben gefunden hat. Ein Ältester der jüdischen Gemeinde bittet den Herrn um Hilfe. Er kommt ohne Glauben, aber er trägt die Hoffnung in sich, dass Jesus seinem Kind helfen kann. Jesus wird zu ihm sagen: „Glaube nur, sei ohne Furcht“. (vgl. Mk 5)

 

Die Frau kommt mit einem Staubkornglauben

Dann kommt die Frau. Ihre Religionszugehörigkeit wird nicht genannt. Zu ihr sagt Jesus: „Dein Glaube hat dir geholfen“. Sie kommt also mit Glauben. Aber ihr Glaube ist noch klein. Sie hatte von Jesus und seinen Wundern gehört. Es ging ihr um ihr eigenes Glück, um ihre Gesundheit. Wichtig war ihr nicht die Person Jesus, sondern ihre Heilung. Aber sie kommt hoffend und offen für die Gnade.

 

Was wird Matthäus sagen

Wenn ich später im Himmel einmal Matthäus treffe, dann möchte ich ihn gerne fragen, warum er gerade diese beiden Heilungsgeschichten ausgewählt hat. Vielleicht wird er antworten: Weil hier Menschen zu Jesus kommen, die keinen starken, unerschütterlichen Glauben haben. Weder die Frau noch der Jude. Aber sie sind offen für die Gnade, sie sind bereit für eine Begegnung mit Jesus.

 

Ich habe auch oft nur einen Staubkornglauben

Wie oft wünsche ich mir auch einen tieferen Glauben, einen bergeversetzenden Glauben. Mein Glaube ist manchmal auch schwach und nur so groß wie ein Staubkorn. Ein Staubkorn kann man wegblasen. Oft ist mein Glaube auch wie weggeblasen. Das heutige Evangelium lehrt mich aber: Der Glaube, den ich im Moment habe, muss mir genügen.

 

Ein Wort für die Woche

Zur Frau sagte Jesus: „Dein Glaube hat dir geholfen“ und zu Jairus sagte er: „Glaube nur, sei ohne Furcht.“ Ich möchte mich dann, wenn mein Glaube wie weggeblasen erscheint an die Stelle der Frau oder des Synagogenvorstehers setzen, dann gilt das folgende Wort auch mir. „Glaube nur sei ohne Furcht“.

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