Unkraut unter dem Weizen
Samstag, 16. Woche: Mt 13, 24-30
AdobeStock_106794094
In jener Zeit
24erzählte Jesus der Menge das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte.
25Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging wieder weg.
26Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein.
27Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut?
28Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen?
29Er entgegnete: Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus.
30Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da ist, werde ich den Arbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune.
Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net
Es fällt in unseren Tagen überhaupt nicht schwer, die Zweideutigkeit des Evangeliums zu erkennen. Es gibt keinen Acker der Welt, auf dem nur Blumen wüchsen; das Unkraut ist immer mit dabei, das Drama besteht aber darin, dass manche Menschen Unkraut für Blumen und Blumen für Unkraut halten. Auch innerhalb der Kirche erkennt man diesen Unterschied nicht mehr. Die Kirche macht in diesen Tagen den enormen Fehler, sich mehr dem Zeitgeist als dem Geist Gottes anzupassen. Bei der Moral wird es offensichtlich. Bei der Moral wird es wirklich konkret, denn ich muss auch bereit sein, mein Leben dem Leben Jesu anzugleichen und das Evangelium als Richtschnur für mein Leben zu nehmen. Es gibt keinen Glauben ohne Moral.
Modernes Unkraut
Da kann ich das Unkraut nicht wachsen lassen, sondern ich muss es von Anfang an ausreißen. Neben der Ehe von Mann und Frau haben für mich keine anderen Lebenspartnerschaften vor Gott den gleichen Wert. Der Genderwahnsinn führt zur Verwirrung ganzer Generationen. Die Forderung der alt siebziger nach Frauenpriestertum und Aufhebung des Zölibats bewirken wohl ein ordentliches Durcheinander in der Kirche, haben jedoch keinen Segen im Schlepptau. Ich kann nicht erkennen, dass all dies (und so manches mehr) dem Anspruch des Evangeliums, der Lehre der Kirche und letztlich auch dem Willen Gottes entspricht.
Lass es wachsen
Soll man dieses Unkraut wirklich wachsen lassen? Mir scheint, dass es im Moment kein Gift dagegen gibt und es bleibt nichts anderes zu tun, als abzuwarten und zu hoffen und zu beten, dass ein Ruck durch unsere Gesellschaften geht und wir erkennen, dass wir durch all diese Veränderungen, Irrlehren und sogar Perversionen nicht glücklicher werden.
Eines Tages werden wir Blumen wieder Blumen nennen dürfen und Unkraut Unkraut.
Gott segne Sie,
Edgar Wunsch, Pfr m.F
Mir scheint auch, dass es höchste Zeit wird, den Blick in der Kirche (vor allem in der evangelischen) verstärkt auf die "Ernte" zu werfen. Denn das Unkraut wird zuerst gebündelt und verbrannt, wie geschrieben steht! Weiß der Mensch wirklich noch, dass sein eigentliches und ewiges Leben erst nach diesem Erdenleben kommt und es von entscheidender Bedeutung ist, ob er das Unkraut in sich wachsen lässt, oder rechtzeitig erkennt und ausreißt!?
AntwortenLöschenDANKE für diese guten und ehrlichen Auslegungen !