Joh 15,1-8: bleiben
Mittwoch,
5. Osterwoche: Joh 15,1-8
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
1Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer.
2Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede
Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. 3Ihr
seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe. 4Bleibt
in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen
kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht
bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. 5Ich bin der Weinstock, ihr
seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche
Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. 6Wer
nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt. Man
sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. 7Wenn
ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles,
was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten.
8Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und
meine Jünger werdet.
Lektionar
2018 ff. © 2020 staeko.net
Betrachtung
bleiben
Allein
achtmal wird in diesem kurzen Abschnitt aus der Abschiedsrede Jesu das Wort
„bleiben“ verwendet. Inständig bittet Jesus darum, dass wir bei IHM bleiben und
in IHM bleiben.
Wo
Christen das „Bleiben“ beim Herren wegen vieler großen Aufgaben immer kürzer
und geringer werden lassen, da verlieren Sie bei aller vielleicht heroischen
Aktivität am Ende die innere Kraft die sie trägt.
Um bei
Christus bleiben zu wollen, glaube ich, muss sich der Christ bewusst sein, dass
er geliebt ist. Er ist von Jesus geliebt, und er soll sich von Jesus lieben
lassen! Nur der Christ, der sich von Jesus lieben lässt, ist dann auch fähig in
IHM, in Jesus zu bleiben und IHM nachzufolgen. Für uns Christen ist es wichtig
dass wir beständig bei Christus bleiben.
Bleiben
kann nur, wer schon angekommen ist. Die Aufforderung Jesu, bei IHM zu bleiben,
setzt nicht am Nullpunkt an. Bleiben kann man nur, wenn schon ein Weg gegangen
worden ist, wenn schon eine Begegnung stattgefunden hat. In der Taufe hat uns
Jesus längst berührt und in uns Wohnung genommen. Er bleibt in uns. Und nun
liegt es an uns, in IHM zu bleiben. (Erzbischof Karl Braun, Bei Christus
bleiben)
Gott segne Sie
Pfarrer Edgar Wunsch
Pfarrer Edgar Wunsch