Joh 6, 60-69. "Brotrede" Teil 6
Samstag, 3.
Osterwoche
In jener Zeit
60sagten viele der Jünger Jesu, die ihm zuhörten: Was er sagt, ist
unerträglich. Wer kann das anhören?
61Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, und fragte sie: Daran
nehmt ihr Anstoß?
62Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn hinaufsteigen seht,
dorthin, wo er vorher war?
63Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die
Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben.
64Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben. Jesus wusste nämlich
von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde.
65Und er sagte: Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir
kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist.
66Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm
umher.
67Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen?
68Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte
des ewigen Lebens.
69Wir sind zum Glauben
gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.
Lektionar 2018 ff. © 2020 staeko.net
Betrachtung
Die Leute haben Jesus richtig
verstanden. Sie nehmen seine Worte so wie er sie gemeint hat. „Fleisch und
Blut“, aber sie sind nicht bereit es zu akzeptieren und darum verweigerten sie
ihm den Gehorsam und zogen sich zurück. Jesus hielt sie nicht auf. Auch seine
Jünger stellte er auf eine harte Probe. „Wollt auch ihr gehen?“
Jesus wusste, dass Judas bereits
sein Herz verschlossen hatte. Judas wandte sich von Jesus nicht erst ab, als er
den Herrn im Abendmahlsahl verließ, sondern bereits hier in Kafarnaum hatte er
sich innerlich von ihm abgewandt. Jesus wusste wer ihn verraten würde. Sicher
war Judas auch angefüllt mit Geiz, aber das heutige Evangelium lässt erahnen,
dass Judas seine Beziehung zu Jesus gerade in dem Moment abbrach als Jesus
verkündete, dass er sein Fleisch und Blut für das Leben der Welt geben wollte.
Gott segne Sie
Edgar Wunsch, Pfarrer